Kurz nach dem letzten Artikel kam das neue Outdoor-Magazin raus. Habe ich übrigens nicht abonniert, lese ich über Readly. Und siehe da, ein Test von etwas härteren Wanderstiefeln, eigentlich sogar Bergstiefel. Da ich bei Stiefeln gerne etwas härtere Sohlen als nötig mag, habe ich mir das gleich mal angeschaut. Und siehe da, gleich mehrere Paare entsprechen meinen Anforderungen und gefielen mir. Die Wahl fiel auf die Scarpa. Etwas gegoogelt und sie für knapp 200 Euro bestellt. Warum die Scarpa? Ja, da habe ich manchmal etwas seltsame Kriterien, in diesem Fall waren es gleich 2.
Die sind angeblich sehr nachhaltig und das unterstütze ich doch gerne.
Die kommen aus Rumänien. Seitdem wir den Urlaub gebucht haben, läuft uns Rumänien ununterbrochen über den Weg, das passte irgendwie.
So bin ich mal gespannt, wie die sich nun machen werden. Ich werde berichten.
Vorab, nicht wundern, keine Links zu den Stiefeln. Warum nicht? Die veralten einfach zu schnell bei den Wanderstiefeln und wer wirklich was nachschauen möchte, nutzt halt kurz eine Suchmaschine.
Schon wieder über 6 Monate her, da sind meine Wolfskin Altiplano in den Müll gewandert. Und als ich heute mal wieder Wanderstiefel-Pflege betrieb, fiel mir ein, ich könnte mal wieder was dazu schreiben.
Für die Wolfskin habe ich übrigens noch keinen Ersatz gefunden. Ich hatte mir im November Mammut Kento Tour High GTX bei Globetrotter gekauft, aber da löste sich nach 3 Monaten bereits die Sohle ab, da konnte ich die zurückgeben. Da ich kein Vertrauen in solche Stiefel habe, wollte ich auch keine Reparatur. Schade, machten ansonsten einen guten Eindruck.
Bleiben also meine 4 paar „alte“ Stiefel.
Starten wir mit dem Lowa Renegade, mittlerweile über 7 Jahre alt. Und die sind immer noch erstaunlich gut in Schuss, nachdem die am Anfang etwas schnell nachgelassen hatten.
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noch wasserdichtauch hier noch dichthält gerade nochVöllig ok
Man sieht, die Sohle löst sich langsam auf, das darf sie nach der Zeit aber auch. Und die Nähte wollen auch nicht mehr ganz, aber noch ist der durchaus gut tragbar.
Folgt der Lowa Innox. Der ist wirklich erstaunlich, mittlerweile rund 4 Jahre alt. Der liess früh nach, ist immer noch nicht wirklich wasserdicht, die Sohle immer noch Gelände-untauglich. Aber er wird auch kaum noch schlechter, sondern hält sozusagen seinen Status.
Sohle nicht schlechter gewordengeht alles nochHier baut er etwas weiter abwie letztes maldas war plötzlich da
Die Sohle hat sich immerhin nicht verschlechtert. Wo das kleine Loch herkommt ist tatsächlich unbekannt, war irgendwann da. Nicht so tragisch, wasserdicht war er eh nie, nicht mal im mindesten. Am besten eignet er sich fürs Autofahren.
Weiter mit dem Hanwag Gelagt GTX. Die haben nun auch schon rund 2 1/2 Jahre rum und beginnen auch mit ersten kleinen Macken. Dennoch trage ich die immer noch sehr, sehr gerne.
der LieblingDie Verklebung, fängt schon wieder anhier geht es noch
Ich habe so langsam das Gefühl, die Verklebung ist bei denen so eine Art Serien-Fehler, die fängt schon wieder an sich zu lösen, nachdem die schon zu Beginn ja mal in Reparatur waren. Das werde ich wohl ein Auge drauf haben müssen. Ansonsten sind die aber immer noch top und einwandfrei.
Und einen Neuzugang hatte ich, glaube ich, noch gar nicht vermeldet. Da wäre seit November ein paar Jack Wolfskin Force Trekker Texapor, für 110 Euro geschossen, der Preis ist mal wirklich gut. Und nicht nur der Preis, die Schuhe sind richtig, richtig gut. Klar, nach 1/2 Jahr kann man noch nicht so viel zur Haltbarkeit erkennen, aber der Schuh trägt sich perfekt, komplett wasserdicht und richtig brauchbar in jedem Gelände. Warten wir mal ab, wie der sich entwickelt.
Fazit
Die Lowas überzeugen mich immer noch nicht so wie früher, beginnen schnell mit Macken, halten sich dann aber erstaunlich lange auf brauchbarem Stand. Mich stört am meisten das meine alle nicht sonderlich wasserdicht sind. Der Hanwag ist zurzeit mein Liebling, nur die Verklebung ist so eine Sache, da werde ich ein Auge drauf haben müssen. Kopf an Kopf der Wolfskin. Bisher habe ich mit der Marke echt Glück. Zwar halten die scheinbar bei mir immer nur 3-4 Jahre, aber für den Preis relativiert sich das auch. Und bis sie kaputt sind waren sie bei mir perfekt, mal sehen was aus den Neuen wird. Eigentlich wollte ich ja noch ein paar dazu nehmen, aber die Mammuts waren ja völlig Rohrkrepierer. Mal sehen, wenn im Sommer viel Zeit ist, werden wir vielleicht mal wieder schauen, was es noch so gibt.
In letzter Zeit kommt es eher selten vor, dass mich etwas bei unserem schönen Hobby wirklich begeistert. Heute war es mal wieder so weit. Nachdem wir die ersten beiden Ostertage schon reichlich gewandert waren, schaute ich nach, ob es vielleicht mal wieder was Neues gibt, das sich für den Ostersonntag eignen könnte.
Und siehe da, nahe von der Homebase gab es einen neuen Lab-Cache, den Grenzgänger:in. Ok, von dem „:in“ mal abgesehen hörte der sich recht gut an, also mal einen Blick auf die Karte geworfen und über Locus geschaut was da so zusammen kommt, wenn man von daheim loslaufen würde. 13 km ergab die Messung und im Nachhinein hat sich das als erstaunlich genau ergeben.
Was hat mich nun also begeistert?
Die Durchdachtheit und dass es mein erster, so richtig auf Wandern ausgelegter, Lab-Cache war. Durchdacht, weil er auf dem Segelflugplatz der Fischbeker Heide startet, damit ist er sogar für mit ÖPNV anreisende Wanderer geeignet, der ist nämlich nicht so weit entfernt, ich tippe mal auf rund 1 km. Auch Parkplatz ist nahe bei, so ca. 500 Meter. Und dazu eine laut Karte interessant Wegführung möglich, man geht eigentlich fast immer geradeaus, so ca. 5 km, meist auf dem Heidschnucken-Wanderweg. Dabei sind die Stationen immer rund 1 km auseinander, auch das sorgt dafür, dass es nie langatmig wird, perfekt gemacht.
Hört sich langweilig an, ist es aber nicht! Warum? Weil es für Hamburger Verhältnisse schon fast alpin hoch und heruntergeht und man von Heide, in Wald, in die Harburger Berge wechselt. Dadurch ist die Landschaft extrem abwechslungsreich.
Schon der Weg von daheim zum Startpunkt war wirklich schön und dank früher Stunde konnten wir gleich noch einen Rehbock bewundern. Er ignorierte uns nahezu komplett und zeigte auch keinerlei Angst, da sieht man mal wie harmlos wir sind.
Vom Startpunkt, dem Segelflugplatz, hat man übrigens einen fantastischen Blick über die ferne Elbe auf den Norden Hamburgs. Hier oben gibt es übrigens auch Wanderwege in alle möglichen Richtungen.
Es geht dann durch die wirklich sehenswerte Fischbeker Heide Richtung Hasselbrack und nach einiger Zeit wechselt man von Heide in Wald über.
Wenn man alle Aufgaben gelöst hat und die sind wirklich, wirklich einfach zu lösen, kommt man irgendwann an Station 5 an, dem Hasselbrack, Hamburgs höchster Punkt.
Wer noch nicht hier war, es ist ein eher schmuckloses Örtchen mitten im Wald, bar jeder Aussicht. Dafür aber auch so weit im Wald, hier ist man sehr oft, sehr allein unterwegs. Leider sind hier die teils recht militanten Mounten-Bike-Fanatiker mehr geworden, aber es hält sich noch in Grenzen, da der Hasselbrack nur sehr bedingt Rad geeignet ist, selbst für Mounten-Bikes.
Wer den Ausblick mal sehen möchte, auf TikTok gibt es ein kurzes Filmchen von mir.
Was vielleicht manchen stören mag, es ist ein One-Way-Lab. ABER, wenn man hier noch nicht so viel am Cachen war, dass nichts mehr übrig ist, gibt es hier noch reichlich Caches in der Heide, so kann man sich leicht eine Runde bauen. Aber auch der Rückweg ohne Caches ist durchaus nicht langweilig in der tollen Gegend. Der Handy-Empfang in der Heide ist übrigens durchaus häufig unterirdisch, an den einzelnen Stationen klappte es aber völlig problemlos. Bei uns mit Congstar / Telekom.
Kurz und gut, wir waren sehr begeistert. Ein Wander-Lab-Cache durch wunderschöne Gegend, auf tollen Wanderwegen, einfach eine runde Sache. Je nachdem von wo man kommt, muss man mit 13-14 km rechnen.
Schon wieder 8 Monate her, dass ich von meinen Wanderstiefeln berichtet habe, aus aktuellem Anlass mal wieder was Neues.
Kurz und einfach, die Lowa Renegade (mittlerweile rund 7 1/4 Jahre alt), die Lowa Innox (rund 4 1/4 Jahre alt) und die Hanwag Helags GTX (2 Jahre) stiefeln so vor sich hin. Die Lowa dabei richtig langlebig, aber eben eingeschränkt gut (Stichwort Wasserdichtigkeit), die Hanwag zurzeit die Lieblingsstiefel.
Und wer jetzt die lang gelobten Wolfskin Altiplano vermisst, eben diese wanderten heute in den Müll, nach knapp 3 Jahren. Die Sohle noch tipptopp, alles andere im Stadium des völligen Zerfalls und das, obwohl die durchaus Pflege abbekommen haben.
Hier gut zu sehen, komplett durch. Erstaunlicherweise halten sie zurzeit aber sogar noch das Wasser fern, also trotz des desolaten Zustands besser als die Lowas.
Aber wie schön zu sehen, reißt auch die andere Seite bereits irreparabel auf.
Der andere Schuh sogar noch etwas schlimmer.
Nicht tragisch, aber irgendwie passend, auch die Schnürsenkel geben auf.
Da die Stiefel sogar noch wasserdicht sind, könnte ich sie sogar noch etwas weiter tragen, aber ehrlich gesagt ist es mir dann fast schon peinlich, mit so etwas herumzulaufen. Trotzdem würde ich die Stiefel noch lange nicht als schlecht einordnen. Die haben 3 Jahre top Dienste geleistet und so einiges mitgemacht. Dann bauten sie schlagartig ab. Schaut man auf die Lowas halten die nun schon teils doppelt so lang. Aber die haben eben auch nahezu doppelt so viel gekostet, wobei ich die Wolfskins natürlich im Outlet-Laden hier im Ort wirklich günstig geschossen habe. Also wenn ich da mal wieder Wolfskin-Wanderschuhe für knapp 100 Euro sehe, die würde ich jederzeit wieder kaufen. Leider ist halt selten was in meiner Größe da, ist halt Outlet.
Nachdem jetzt aber innerhalb dieses Jahres bereits zwei Paar Wanderschuhe von mir gegangen sind, habe ich mir jetzt mal neue bestellt, Mammuts, passt irgendwie in die Zeit von Mastodon. Es sind Kento Tour High GTX geworden. Ja, Globetrotter ist preislich eine Apotheke, aber meine Zeit mit halbseidenen Online-Shops sind halt irgendwie vorbei, ich finde es gut wenn es Läden wie Globetrotter gibt! Und ich bin mal gespannt wie die Schuhe so sind, irgendwann werde ich wieder mal berichten.
Ich gehörte lange Jahre zu denen, die Wanderstöcke eher für ein modisches Accessoire hielten und auch so darüber lästerten. Das hat sich aber, zumindest zum Teil, geändert.
Angefangen haben wir vor einigen Jahren im Harz. Heike wollte Stöcke haben, ich habe mir einfach mal welche mitbestellt. Und ja, die waren schon ganz angenehm, ohne dass ich sie wirklich vermisst hätte, wenn ich sie nicht gehabt hätte. Irgendwann waren die Stöcke meiner Mutter defekt und da habe ich ihr meine geschenkt.
Erst einige Zeit später ging es mal wieder in den Harz und ich habe mir versuchsweise neue Stöcke gekauft, recht schwere Teile. Da Heike und ich vorher welche aus Karbon hatten, fiel uns der Unterschied natürlich auf. Und man wird ja auch älter, die waren dann schon hilfreich in den Bergen im Harz, aber auch etwas zu schwer. Allerdings lösten sich die Griffe in kürzester Zeit auf. Ansonsten hätte sich sie wohl behalten, so oft nutzen wir sie ja auch nicht und der Aufpreis für wenig Gewicht ist ja schon happig. Also wurde Ersatz vom Aldi beschafft, auch etwas schwer, aber was solls.
Vor dem Urlaub in den Pyrenäen kam dann aber schon noch mal der Gedanke für mich etwas bessere Stöcke zu kaufen. Einmal wegen der Handlichkeit, aber nicht zuletzt auch wegen des Gewichtes im Koffer. Ok, letztere redet man sich auch gerne ein, um hohe Ausgaben vor sich selber zu rechtfertigen.
Nach einigem Suchen, was denn nun das Richtige wäre, stieß ich auf einen Test der mich überzeugte. Ok, für einen Nerd zog vielleicht auch etwas der Coolness-Faktor. Also etwas gesucht und tatsächlich gleich auf ein passendes Sonderangebot gestoßen, bei Alternate für 89,90 Euro. Wer jetzt etwas irritiert schaut, ja, eigentlich ist Alternate ja eher so eine Technik-Klitsche. Aber scheinbar sind sie flexibel.
Die Stöcker kamen also und ich war recht angetan, lediglich etwas „klapperig“ wirkten sie, bei meinem Gewicht jetzt aber auch nicht so überraschend. Spoiler: an klapperig habe ich mich recht zügig gewöhnt.
In Frankreich kamen die Stöcker dann endlich so richtig zum Einsatz und heute kann ich sagen, dass es ein anderer Urlaub ohne selbige geworden wäre! Wir hatten sie auch schon vor zwei Jahren am Rand der Pyrenäen dabei, aber das waren sie sehr praktisch, nicht viel mehr. Dieses Mal, tief in den Pyrenäen, wären einige Touren wohl nicht so gut gelaufen, hätten wir sie nicht dabei gehabt.
Daher möchte ich hier mal die eigenen Erfahrungen weitergeben.
Flachland wie hier bei uns rund um Hamburg für mich bleiben sie hier so wichtig wie die Titten am Eber. Mit anderen Worten, so überflüssig wie nur irgendwas.
Hügel bis Berge, wie z.B. Harz o.ä. Da sind sie durchaus angenehm und hilfreich, aber ein wirkliches Muss sehe ich da nicht.
Berge wie die Pyrenäen, ein absolutes Must-have. Sie helfen bei schwierigen Passagen und unterstützen extrem wenn die Müdigkeit kommt. Auch durch Flüsse geben sie Sicherheit und helfen einem weiter.
Meine Empfehlung ist nicht zu sparen. Also nicht erstmal billig zu kaufen um zu testen ob man die nutzen will. Der Unterschied von schweren und leichten Stöcken ist, gerade bei längeren Touren, absolut zu merken und man lernt schnell leichtere Stöcke zu genießen!
Kurz und gut, ich bin belehrt, Stöcke machen u.U. wirklich Sinn und sind nützlich.
Wir waren jetzt 2 1/2 Wochen in den französischen Pyrenäen und mich hat Komoot noch mal sehr positiv überrascht und dafür gesorgt, dass der zweite Teil des Urlaubs entspannter verlief. Hatten wir zu Beginn die Touren mit Locus und dessen Routenplaner geplant, mussten wir sehr schnell feststellen, dass das in Deutschland gut klappt, in den Pyrenäen aber zu Wanderexzessen führte. So kann man in Locus zwar schön Linien zeichnen und damit die zu laufenden Kilometer im Auge behalten, die Höhenlinien kann man aber nur einschätzen und das war das Problem. So wurden bei der ersten Tour aus 12 Kilometern mal eben 20,5 Kilometer und das im Hochgebirge. Bedeutet, 5:20 h in Bewegung und 6:56 h netto sowie über 1000 Höhenmeter. Schlicht und ergreifend zu viel für uns als Flachländer und in unserem Alter. Einfach mal die Höhenmeter völlig unterschätzt.
Am zweiten Tag das nächste „Problem“, die Anfahrt. Tour 2 führte uns in ein Skigebiet. Plötzlich wurde die Straße zur Buckelpiste und wechselte dann zu „kann man hier wirklich fahren?“. So stellten wir den Wagen „irgendwo“ ab und gingen weiter. 2 Kilometer weiter kamen wir zu dem Parkplatz, der auf der Karte zu sehen war und tatsächlich standen dort einige Fahrzeuge. Ob wir den Weg hätten wirklich mit dem Auto fahren wollen, da waren wir uns nicht so sicher. Die Parkplätze, die da auf den OSM-basierten Karten verzeichnet sind, das ist in den Pyrenäen teils gefühlter Selbstmord.
Die Tour beendeten wir dann an einer Stelle „passage delicate“, dort wurde es uns mit dem Muskelkater vom Vortag echt mulmig. Auch das war vorher natürlich nicht abzusehen.
Der dritte Tag wurde dann mit einer Stadttour durch Foix verbracht, wir brauchten nach den ersten zwei Tagen einfach mal Erholung.
Recht erholt ging es in den vierten Tag, der sollte die Hölle werden. Hoch zu einem kleinen Gebirgssee. Und wieder stellte sich das Problem der Locus-Karte heraus, die Höhenmeter. Erst noch recht harmlos durch einen kleinen Wald, ein kleines Flussbett, wo wir im Frühjahr einen Bach vermuteten und dann begann der steile Anstieg im Wald. Gepflastert mit Steinen und Felsen, schwer zu begehen.
Nach geraumer Zeit kam man dann auf eine kleine idyllische Hochebene, die mit einigen wenigen Bächlein durchzogen war und wo die Kühe grasten, ein Träumchen. Dann noch ein steiles Stückchen durch einen schwer begehbaren Wald mit reichlich abfallenden Seiten. Ab da ging es dann aber mal SO RICHTIG bergauf, teils auf allen vieren durch die Felswand. Und dann kam der Bergsee, wirklich ein einziger Traum, auch wenn die 3,5 km fast 3 Stunden gedauert hatten. Nach einer ausgiebigen Pause kam dann leider noch etwas.
Schnell begann es zu tröpfeln und ich zog mir Regenklamotten an, Heike wollte noch abwarten. 2 Minuten später begann die Sintflut, es schüttete, als hätte der Himmel sich komplett geöffnet, unfassbare Mengen. Hier lernten wir schnell, was es mit der ominösen Wassersäule auf sich hat, wir waren beide komplett durchnässt, auch ich mit den Regenklamotten. Weder Hose noch Jacke hielten lange stand, es war einfach zu viel.
Das Gewitter störte uns nach wenigen Minuten gar nicht mehr so sehr, obwohl Blitz und Donner fast gleichzeitig kamen, wir mussten uns viel zu sehr auf den Rückweg konzentrieren.
Wir sind dann in zwei Stunden runter und ich bin heute noch froh, dass wir es heile überstanden haben, nur mein Knie war danach lädiert, da es sich zwei, dreimal verdreht hat. Problem war der Regen, der hielt 2 Stunden in der Intensität an und dachten wir vorher noch im Wald würde es besser, nein, dort waren die Brillen nass und beschlagen und dazu auch noch recht dunkel, ein Traum dort über die steinigen Wege zu laufen. Die waren eh kaum zu erkennen, da die Wege eher kleine Bäche waren. Als wir nach 2 Stunden Hölle am ausgetrockneten Bach ankamen, war der leider mittlerweile 8-10 Meter breit, unbekannt, tief und richtig reißend. Ich weiß selbst nicht so richtig, wie wir da von Stein zu Stein rübergelaufen sind.
Was hat das nun mit der Planung zu tun? Kommen wir später noch darauf, aber auf Locus war halt nicht wirklich einzuschätzen wie steil und anstrengend das wirklich ist. Leider ist mir die Aufzeichnung bei Komoot hier verloren gegangen, Fehlbedienung meinerseits.
Also am nächsten Tag eine ruhige Tour angedacht, nur 1,5 km zu einem Chateau im Wald. Und wieder auf die Karte hereingefallen, Zugang 1 war ein Privatgelände, wie uns ein muffiger Besitzer mitteilte. Also zum nächsten Parkplatz, abenteuerliche Anfahrt, aber machbar. Von hier 1,5 km Luftlinie zum Chateau. Tja, 11 km hin und zurück, 04:30 h netto. Ein Traum, die Tour, aber eben so gar nicht, was angedacht war.
Mittlerweile war ich nicht mehr müde und geschafft, sondern eher schon im Bereich erschöpft angekommen. Waren wir letztes Mal in Foix noch am Beginn der Pyrenäen, waren wir dieses Mal mitten drin und lernten, dass das hier ein ganz anderer Schnack ist! Also gab es jetzt erstmal einen ganzen Tag Pause und den habe ich fast durchgeschlafen.
Auch am Tag danach noch eine „sichere“ einfache Tour, eine Stadtbesichtigung vom nahen Seixt, ein malerisches kleines Örtchen und auch gleich die Zeit genutzt, um hier unseren ersten Lab-Cache zu legen, der einzige in rund 30 Kilometer Umkreis.
Dann sind wir auf den „Port de Salau“ gestoßen, eine Location in der sich einmal im Jahr Franzosen und Spanier treffen. Las sich gut, war fantastisch schön und wir hatten das erste Mal in etwas, das, was wir erwartet haben. Da blinkte das erste Mal so ein Lämpchen und meinte, es wäre echt schön gewusst zu haben, was so etwa auf einen zukommt und dass das bisher nicht so gut geklappt hätte. By the Way, mit die schönste Tour, die ich im Leben gemacht habe.
Und es wurde alles geboten, so kamen z.B. die 2000 Schafe, die da gehalten wurden, plötzlich über eine Bergkuppe, ein unfassbarer Anblick, wenn die da rüber quellen. Und zufällig waren auch rund 20 Hirten vor Ort, die sich dort getroffen hatten und einer trieb die Schafe dann mit seinen drei Hunden zusammen, ein Schauspiel, dass man wohl nicht so oft erleben darf. Waren 07:25 h Erlebnis pur.
Am nächsten Tag reichte die Kraft dann aber auch wirklich nur noch für einen kurzen Ausflug in ein kleines Dorf, nicht der Rede wert.
Dann aber erholt ging es wieder auf richtige Tour. Noch war das Lämpchen nicht hell genug, noch wurde mit Locus geplant. Der „Port de Saleix“ sollte es sein und wurde es auch. Ich denke mal über 5 Stunden für 8 km sagen wohl alles auch, auch hier schlugen die Höhenlinien wieder mal zu. Auch eine traumhafte Tour, aber 1,4 Kilometer einen extrem schmalen Pfad an einem Abgrund lang sind wirklich heftig und auf einer Karte nicht so einfach zu erkennen.
Am nächsten Tag sollte es wieder auf Tour gehen, aber die haben wir dann recht zügig abgebrochen. Auch hier wieder das Parkplatz-Problem, völlig absurde, nicht machbare Anfahrt. Also etwas früher geparkt und zu Fuß los. Bereits der erste Anstieg war derart steil, dass wir nach zurück zum Auto sind, das war für heute einfach zu viel des Guten.
Und genau hier klackerte es sozusagen. Wir wollten endlich VORHER grob wissen, was auf uns zukam. Und so habe ich mal Komoot angeworfen und mir Touren im Umkreis herausgesucht. Vorteil, man weiß in etwas wie lang die Tour geht, was für ein Untergrund, die Startpunkte sind (für die Verhältnisse in den Pyrenäen) vernünftig anfahrbar. Nachteil, keine Caches zu sehen. Was also tun? Ganz einfach, Touren als GPX exportieren und in Locus importieren und voilà, Kombination gelungen.
So probierten wir die Kombination gleich mal auf einer Tour rund um Saint Girons aus und waren wirklich angetan. Die erwarteten Zeiten kamen hin, ein paar Caches konnten wir auch machen, perfekt. Am Rande erwähnt, in der Stadt „lief“ uns eine rund 2 Meter lange Schlange über den Weg und kroch gemütlich in eine Steinmauer. Kurz danach durften wir einen Cache in selbiger suchen, schon ein komisches Gefühl. Aber schaut ruhig mal nach, in den Bergen dort gibt es wohl diverse Schlangen, also vielleicht etwas Vorsicht walten lassen bevor ihr in Löchern rumfummelt. Die Tour war auf jeden Fall ein echter Erfolg.
Aber hier nutzten wir die Kombination Komoot, Export GPX, Locus, Import GPX, dann nur noch. Zu den leider völlig überlaufenen Wasserfällen, einer wunderschönen Tour, die uns durch diverse Tunnel führte, einer Tour rund um unser nahes Örtchen und derAbschluss-Tour an einen kleinen Bergsee, noch mal eine echte Herausforderung.
Fazit
Was will ich nun mit dem ganzen Geschwafel sagen? Na klar, zum einen muss ich mir solch fantastische Erlebnisse von der Seele schreiben, kann nicht glauben, dass ich so etwas noch mal so kompakt erlebe, dafür sind wir hier zu oft an oder über unsere Grenzen gegangen.
Aber ich habe tatsächlich die Kombination von Locus und Komoot für mich entdeckt und werde sie jetzt wohl sehr häufig nutzen. Denn so kann ich per Komoot wesentlich besser einschätzen wie lange eine Tour dauert und was auf mich zukommt und durch den Export auf Locus wunderbar sehen, was es so an Caches auf dem Weg gibt.
Wenn also ähnliche „Problemchen“ treiben wie uns, probiert die Kombination mal aus, sehr spannend.
Gerade haben wir eine Woche Urlaub hinter uns, 1 Woche im schönen Wander-Harz, dieses Mal in Friedrichsbrunn. Ein schönes Örtchen, leider voller bellender Köter und das rund um die Uhr. Dazu alles geschlossen und das in der Hochsaison. Von daher nur sehr eingeschränkt zu empfehlen. Aber darum soll es heute ja auch gar nicht gehen.
Denn in diesem Urlaub war es nun so weit, unsere 250ste Komoot-Tour aufgezeichnet und das ist doch ein schöner Anlass um mal einen kurzen Blick auf das Tool zu werfen. Hier übrigens unser Profil.
Lang, lang ist es her, Tour Nummer 1 war am 23.08.2020, also vor rund 2 Jahren
8 km einer Tour gefolgt, die es schon gab. Und dabei gleich mal festgestellt, dass das Ablaufen solcher Touren nichts für uns ist. Immer darauf achten der Tour zu folgen, dabei wirkte das auch technisch nur so mittel gut gelöst (z.B. Neuberechnung bei kurzem verlassen des Weges, umgekehrt ablaufen u.ä.).
ABER, die Auswertung hat uns eigentlich sofort angefixt. D.h. am Ende zu sehen, wie weit, wie viele Höhenmeter usw., das war cool. Geocacher halt, nichts geht über Statistik.
Über die Jahre kam dann Wandertour um Wandertour und einige wenige Fahrrad-Touren. So haben wir eigentlich nahezu jede Wanderung aufgezeichnet und so die Nummer 250 erreicht mit
dem Selketal.
und hat es sich denn nun gelohnt?
JA, eindeutig. Das Tool ist eigentlich recht einfach gehalten und das ist aus meiner Sicht auch das Wichtigste. D.h. zwei Klicks und es wird aufgezeichnet und läuft dann super stabil vor sich hin. Touren nachbearbeiten, nun ja, geht theoretisch. Genau wie fast jede Nachbearbeitung, aber keine davon hat mich so richtig mitgenommen. Und so nutzen wir es heute noch, wie vom Start weg, Aufzeichnen, ablegen, fertig. Schön sind die Erinnerungen, die man damit wach rufen kann und die Filmchen, die er einem, wenn man es einstellt, von jeder Tour mit den eigenen Fotos erstellt. Wer noch Punkte mag, gibt es auch. Führen leider dazu, dass fast jeder Hundeköttel zum Highlight erklärt wird und bringen einem exakt nichts, aber wer es mag, gibt es hier also auch. Sieht dann z.B. so aus: Penisverlängerung.
Fazit
Wie immer hier im Blog ist das kein richtiger Test, sondern einfach eher so etwas wie ein „Gefühls-Test“. Und den hat das Tool bei uns bestanden. Losgehen, aufzeichnen und sich später über die Auswertung freuen. Wer das mag, hier ist man richtig.
Rund 1/2 Jahr ist der letzte Bericht her, da ergab sich wieder mal die Möglichkeit zum Update. Eigentlich wollte ich die Stiefel vor dem morgigen Harz-Urlaub nur noch mal putzen und wieder mal ein sprayen, da fiel mir auf, dass ich ein paar leider entsorgen muss. Aber fangen wir mal an.
Die Salomon
Salomon Quest Prime GTX, um genau zu sein. Ich war ja immer wieder erstaunt, dass sie immer noch halten. Nun sind rund 6 Jahre rum und es hat sie endgültig zerlegt. Zwar halten sie noch, aber die kann man jetzt wirklich nicht mehr mit gutem Gewissen tragen ohne zu befürchten, dass sie jeden Tag auseinander fallen.
Es sei noch mal betont, dass es nicht die Schuld der Stiefel war! Ich habe diesen eher für leichtes Gelände gedachten Stiefel am Kinnarodden genutzt und damit war er schlicht und zu Recht überfordert. Dafür hat er danach noch extrem lange durchgehalten, obwohl er ja schon heftige Schäden hatte. Für mich hat Salomon da wirklich gute Qualität abgeliefert.
Vorne doch schon arg aufgerissen
Die Sohle in beeindruckendem Zustand nach 6 Jahren
Auch die andere Seite durch
Hier der Grund für die Entsorgung, hält zwar noch, aber wie lange?!
Macht es also gut liebe Salomon, ihr werdet jetzt recycelt.
Lowa Renegade
Schon fast langweilig, unaufgeregt, die Lowa Renegade GTX Mid. Rund 6 1/2 Jahre auf dem Buckel und sie sind wie sie sind. Die sind ok, richtig gut wären sie, wenn sie jemals richtig wasserdicht gewesen wären, das war aber halt nie der Fall. Die Haltbarkeit fängt aber trotzt einiger Spuren an, mich zu beeindrucken.
Da sind die zwei Hübschen
Die Sohlen sind zwar weiter fortgeschritten, halten aber immer noch
Auch die Gebrauchsspuren haben sich kaum verändert
Lowa Innox
3 1/2 Jahre und keine Veränderungen. Die Sohle vorne immer noch etwas angegriffen, ansonsten alles gut. Allerdings taugen die wirklich nicht zum Wandern, zu kalt, zu wenig Wasserfest, zu dünne Sohle.
Wolfskin Altiplano
Nun 2 1/2 Jahre im Einsatz und immer noch top. Nur noch Platz 2 auf meiner Liste, aber nicht wegen irgendwelcher Mängel, sondern weil ein anderer noch besser ist. Aber der Wolfskin ist dennoch ein top Stiefel und ich bin immer noch sehr zufrieden, auch wenn erste richtige Gebrauchsspuren zu erkennen sind.
Sohle sieht noch recht gut aus
erste Gebrauchsspuren, mal sehen wie die sich ausweiten
Hanwag Helags GTX
Ja, die Hanwag Helags GTX liegen bei mir zur Zeit auf Nummer 1. Tragen sich toll, seit der Erneuerung der Klebung halten sie problemlos. Ich verzichte mal auf ein Foto, da sie letztlich aussehen wie neu. Bisher sind die wirklich top, aber mit rund 1 1/4 Jahren sind sie natürlich auch noch nicht wirklich „genutzt“ worden. Mal sehen, wie die sich entwickeln.
Fazit
Schade um die Salomon, aber sie haben wirklich top Dienste geleistet! Eigentlich bräuchte ich gar keine Nachfolger, da ich noch genug Stiefel habe, aber ich überlege, ob ich mir für dieses Langzeit-Experiment vielleicht dennoch wieder ein Paar dazu stelle, mal sehen.
Es ist mal wieder so weit. Nachdem wir einen schönen Wanderurlaub im Erzgebirge verlebt haben lohnt es sich mal wieder einen Blick auf die ganzen Wanderstiefel zu werfen, auch wenn ich nicht alle dabei hatte.
Fangen wir mit dem zuletzt erworbenen Stiefeln an, ein paar Hanwag Helags GTX. Die sind eher zufällig hinzugekommen. Heike hatte einen Gutschein von Globetrotter der so langsam Schimmel ansetzte und so kauften wir diese Wanderstiefel für mich da sie keine brauchte und einige meiner Stiefel sich auflösten. Kaufdatum 12/2020 und die machten einen richtig guten Eindruck! Zumindest bis zum Juli, dann begannen sie sich bereits aufzulösen.
Auflösungserscheinungen
Schön zu sehen, der Schutzgummi löste sich auf beiden Seiten. Also Globetrotter kontaktiert und Stiefel eingeschickt. Kurze Zeit später kamen sie geklebt zurück. Positiv war die Tatsache dass, das geklebte recht gut gemacht aussah, ob es hält, abwarten. Aber für nicht mal 1 Jahr Nutzung bin ich nicht ganz überzeugt. Zwar tragen sich die Schuhe hervorragend und sind komplett wasserdicht, aber das Aussehen lässt mich befürchten, dass sich die Haltbarkeit in Grenzen halten wird. Ich habe die fragwürdigen Stellen rot umrandet. Bisher ist es aber nur eine optische Frage, die Schuhe tragen sich weiterhin top und sind weiterhin komplett wasserdicht. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden, zumal 140 Euro ein überschaubarer Preis waren.
Schon etwas angegriffen
Folgen die Lowa Renegade GTX Mid, mittlerweile knapp 6 Jahre alt und damit schon recht alt. Nachdem die Sohle schon beim letzten Update in Auflösung war, hat sie sich erstaunlich gut gehalten. Die Stiefel tragen sich immer noch sehr gut, wasserdicht waren und sind sie nur sehr, sehr bedingt, aber sie halten nun doch länger als je erwartet. Mal sehen wie lange die noch im Einsatz sind.
Angegriffen aber noch nutzbar
Folgen die Salomon Quest Prime GTX, so eine Art Wundertüte. 5 1/2 Jahre haben die jetzt auch etwa rum. Eigentlich waren die schon beim letzten Mal hin, daher ja auch der Kauf der Hanwag. Aber ihren letzten Weg wollen und wollen sie einfach nicht antreten. Wie ja hier schon geschrieben sind die Schäden ja eigene Schuld gewesen. Schon beim letzten mal waren sie ja schon nicht mehr ganz wasserdicht, aber es ist nicht schlechter geworden obwohl der Zustand langsam wirklich bedenklich wird. Aber ich trage die bis zum bitteren Ende und noch lassen sie sich auch erstaunlich gut tragen.
Beeindruckend was die aushalten
Weiter mit dem Lowa Innox, ca. 3 Jahre auf dem Buckel. Der ist immer noch leicht und schön aber nur für den Sommer geeignet. Und eigentlich auch nur für wirklich leichtes Geläuf, denn die Sohle spiegelt wirklich jedes Blättchen wider. Wasserdicht ist er so lange er im Haus bleibt. Im Ernst, beim kleinsten Regen erhöht sich sofort die Luftfeuchtigkeit am Fuß. Hier löst sich erstaunlicherweise jetzt vorne die Sohle auf, warum auch immer.
Hält noch, aber komische Stelle
Bleibt noch mein Liebling, der Jack Wolfskin. 2 Jahre alt und ich trage ihn, neben den Hanwag, fast immer noch am liebsten. Trägt sich nicht nur gut, ist auch immer noch komplett wasserdicht und das, obwohl er einer der billigsten Stiefel war.
Minimale Spuren kommen langsam
Nun, bei den Hanwag bin ich gespannt ob es nun ein Ausreisser war oder ob die Qualität bei dem Preis doch nicht so pralle ist. Der Rest erstaunt mich mittlerweile sehr. Sowohl bei dem einen Lowa, als auch bei den Salomon hätte ich nicht gedacht dass sie dieses Update noch erreichen, aber siehe da… Mal sehen wie es sich weiterhin entwickelt.
Ach ja, wieder mal so eine Überschrift die bestimmt viele Klicks bringt. Dabei geht es eigentlich um ein Buch, das sich auch mit den Vorurteilen die zu den Klicks führen beschäftigt. Das Buch ist aus der „Outdoor – Basiswissen für draußen“ – Serie und hat tatsächlich genau den Titel aus der Überschrift. Autorin ist Nicole Wunram. Wem das nichts sagt, ja, ist die Frau von dem (in Cacher-Kreisen) berühmt-berüchtigten Markus Gründel. Und wer den nicht kennt, der ist der Mann von der… Ihr wisst schon.
Warum jetzt ein Artikel über dieses Buch? Nun ja, ich habe es nicht als Rezensionsexemplar bekommen und auch nicht mit der Bitte, oder auch nur der Andeutung, darüber zu schreiben oder Werbung zu machen. Nein, definitiv nicht, es war einfach ein Geschenk, das Heike und ich, genau wie der Poilettentapier, auf dem Wilseder Berg bekommen haben. Und das sogar von der Autorin persönlich, inkl. Widmung.
Nachdem ich es nun gelesen habe, habe ich mir überlegt drüber zu schreiben, denn es hat mich wirklich überzeugt. Nein, keine Sorge, nicht das Nacktwandern an sich, ihr werdet mich also nicht nackig ertragen müssen. Aber das Buch an sich schon. Kostet übrigens 8,90 Euro und ist in dem üblich handlichen Format. Wollte gerade schreiben es passt in die Hosentasche, ist hier aber nicht ganz so treffend.
Nicole schafft es mindestens genauso gut wie ihr lieber Mann ein Thema auf den Punkt zu bringen! Erst war ich erstaunt wie dünn das Büchlein ist, aber dann merkt Mann das erstaunlich viel Text auf knapp 100 Seiten passt, wenn sie recht eng beschrieben sind. Keine Sorge, ist nicht zu eng beschrieben, können auch ältere Menschen wie ich noch gut lesen.
Obwohl ich tatsächlich so gar nicht am Nacktwandern interessiert bin habe ich das Buch dennoch sehr schnell gelesen, da ich einfach andere Sichtweisen spannend finde. Bei mir selber glaube, ich liegt das Desinteresse am Nacktwandern einfach in Erziehung und Vergesellschaftung begründet. Wer 50 Jahre eher im Bereich „da guckt man nicht hin“ oder „zieh dir was an“ aufwächst, der legt das wohl kaum so schnell ab.
Wer hingegen etwas jünger ist oder lockerer damit aufgewachsen ist, könnte vielleicht ins Nachdenken kommen. Und genau dem kann ich das Buch nur ans Herz legen. Nicole schafft es, ohne diese üblichen Verklemmungen über das Thema zu berichtigen und auch ohne das man als Leser in abseitige Gedankenbahnen gerät. Und sie beschreibt es wirklich gut, nicht nur das Erlebnis an sich, sondern umfänglich mit allem drumherum, sogar die rechtliche Seite wird ausführlich ausgebreitet. Und das eine oder andere bringt einen schon ins Überlegen, warum müssen eigentlich die Nackten Rücksicht nehmen, wäre es nicht eigentlich gerade anders herum richtiger?
Wer also bei Nacktwandern nicht gleich an Orgie und Porno denkt und sich mit der Materie beschäftigen möchte, das Buch ist meiner Meinung nach ein guter Einstieg.
P.S.: Bei der Verschlagwortung „Wandern – Klamotten“ auszuwählen hat hier auch seinen eigenen Humor.