Wir haben unseren Hof seit einigen Jahren mit zwei IP-Kameras von Instar überwacht, Model IN-5907HD. Keine Ahnung ob das nun die besten Kameras sind oder eher die schlechtesten, für uns passen die auf jeden Fall perfekt. Beide sind wasserfest, haben Nachtsicht und laufen nun seit Jahren stabil vor sich hin. Meine Empfehlung haben sie auf jeden Fall. Wobei das heute gar nicht das Thema sein soll. Bei geplantem Kauf wird eh jeder noch mal genau schauen was er genau haben möchte. Einrichtung ist eigentlich mit der Anleitung auch kein großes Problem, selbst die Freigabe über Internet ist sehr einfach gemacht, dafür gibt es im Netz reichlich Anleitungen.
Für was es wenig Anleitungen gab war die Auswertung der Aufnahmen. Meist ist zwar Software beigelegt, aber die hat mich mehr als wenig überzeugt. Auch haben viele NAS eine Software für solche Kameras aber auch diese fand ich eher bescheiden. Die Instars kann man so einrichten dass sie die Aufnahmen auf SD speichern, das klappt auch völlig problemlos. Nur das Anschauen ist eher nervig. Kurz und gut, ich möchte nicht 100 Schnippsel der Nacht durchschauen ob was interessantes dabei war sondern die Aufnahmen als Film sehen und das gestaltete sich eher schwierig oder ich habe die super duper einfache Lösung übersehen.
Warum die Kamera überhaupt so oft anspricht? Ganz einfach, je nach Einstellung reagiert sie halt auf Bewegung und so haben wir hier z.B. Katzen, Kröten, Igel, Vögel und alle lösen aus wenn sie groß genug sind oder die Kröte vom Rasen Nachts direkt in die Kamera schaut und ihre Augen dadurch leuchten. Es ist eh erstaunlich was auf so einem Hof alles los ist während man friedlich schläft und denkt draußen wäre himmlisch Ruhe 😉
Sie auch meine Einbrecher:
oder der Mardernachwuchs:
Also zurück zur Auswertung. Da ich so gar nichts finden konnte das meinen Vorstellungen entsprach habe ich mir selber etwas gebastelt und möchte das hier mal vorstellen, sozusagen als Anregung wie man es machen könnte.
Bei mir läuft im Keller ein PC mit Win10 der als Server dient. Hauptsächlich stellt er reichlich Plattenplatz zur Verfügung, übernimmt aber auch diverse Aufgaben nebenbei. So läuft auf dem Rechner u.a. FileZilla, eine kostenlose FTP-Lösung. Und darüber transportieren meine IP-Kameras ihre Aufzeichnungen auf den Server in bestimmte Verzeichnisse. Für jede Kamera ein Verzeichnis. So sind dann morgens in den Verzeichnissen die ganzen aufgenommenen Video-Schnippsel. Die Einrichtung von FileZilla ist wirklich einfach und im Netz gibt es unzählige Kurzanleitungen mit denen auch Anfänger gut zurecht kommen sollten.
So weit, so gut. Nun sind es aber immer noch viele einzelne Schnippsel. Und ab hier wurde es erstaunlich zäh. Der Plan, aus den ganzen Schnippseln ein Video machen und die Schnippsel dann löschen. Klingt einfach, war es dann aber nicht. So gibt es schon reichlich Software die so etwas kann aber eben nicht automatisiert. Da stieß ich dann bald auf mencoder.exe vom mplayer. Damit sollte es gehen. Tja, hierzu brauchbare Anleitungen zu finden war dann schon schwer. Aber es gelang mir irgendwann dennoch.
Ich habe mir also mencoder.exe in ein Verzeichnis kopiert und im gleichen Verzeichnis eine Batchdatei angelegt, meine Videos.bat.
SET ds=%date: =0%
SET DD=%ds:~0,2%
SET MM=%ds:~3,2%
SET YYYY=%ds:~6,4%
SET YY=%YYYY:~2,2%
SET ts=%time: =0%
SET hh=%ts:~0,2%
SET min=%ts:~3,2%
SET ss=%ts:~6,2%
SET FILE=\Kellw7\Transfer\%YYYY%%MM%%DD%_%hh%%min%%ss%_Gesamt1.mp4
Q:
cd IPKameras
cd Instar 1
..\mencoder.exe A.avi -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:vhq -oac copy -o %FILE% del A.avi
SET ds=%date: =0%
SET DD=%ds:~0,2%
SET MM=%ds:~3,2%
SET YYYY=%ds:~6,4%
SET YY=%YYYY:~2,2%
SET ts=%time: =0%
SET hh=%ts:~0,2%
SET min=%ts:~3,2%
SET ss=%ts:~6,2%
SET FILE2=\Kellw7\Transfer\%YYYY%%MM%%DD%_%hh%%min%%ss%_Gesamt2.mp4
cd ..
cd Instar 2
..\mencoder.exe A.avi -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:vhq -oac copy -o %FILE2% del A.avi
cd ..
cd Innen
setlocal EnableDelayedExpansion
set i=0
for %%a in (*.jpg) do (
set /a i+=1
ren „%%a“ „!i!.new“
)
ren *.new *.jpg
d:\ffmpeg\bin\ffmpeg -f Image2 -i q:\IPKameras\Innen\%%d.jpg -vf fps=25 output.mp4
del *.jpg
move Q:\IPKameras\Innen*.* \Kellw7\Transfer
cmd /c exit 0
Sieht schlimm aus? Ist es aber nicht 😉
Zuerst werden einfach die Namen für die Datei gebaut. Dort habe ich Datum und Uhrzeit drin damit die sich nicht bei jedem Aufruf überschreiben. Dann wird in das Verzeichnis gewechselt in der die Filmschnippsel sind und diese per mencoder.exe in eine MP4 Datei verwandelt. Danach werden die Schnippsel gelöscht. Das Gleiche passiert noch mal für die zweite Kamera und die Innenkamera.
Und schwupps habe ich jeden Morgen 3 kurze Videos mit den Geschehnissen der letzten 24 Stunden.
Ich weiß, ich bin nicht gut im erklären und wer nicht aus der IT kommt ist vielleicht etwas überfordert mit dem Sermon hier 😎 Wer aber schon Versuche in der Richtung gemacht hat findet hier vielleicht Inspiration 😉 Ach ja, die Batch-Datei ist quick and dirty. Und ich bin Programmiert, die sind faul. D.h. läuft und dann reicht mir das so. Vielleicht konnte ich somit jemandem einen Schub in die richtige Richtung geben, ansonsten immerhin bestimmt viele verwirren 😉
Wer wirklich noch irgendwas genauer wissen will einfach Frage in die Kommentare, ich versuche dann gerne verständlicher zu erläutern.