Wanderstöcke oder Ski fahren ohne Schnee?

Ich gehörte lange Jahre zu denen, die Wanderstöcke eher für ein modisches Accessoire hielten und auch so darüber lästerten. Das hat sich aber, zumindest zum Teil, geändert.

Angefangen haben wir vor einigen Jahren im Harz. Heike wollte Stöcke haben, ich habe mir einfach mal welche mitbestellt. Und ja, die waren schon ganz angenehm, ohne dass ich sie wirklich vermisst hätte, wenn ich sie nicht gehabt hätte. Irgendwann waren die Stöcke meiner Mutter defekt und da habe ich ihr meine geschenkt.

Erst einige Zeit später ging es mal wieder in den Harz und ich habe mir versuchsweise neue Stöcke gekauft, recht schwere Teile. Da Heike und ich vorher welche aus Karbon hatten, fiel uns der Unterschied natürlich auf. Und man wird ja auch älter, die waren dann schon hilfreich in den Bergen im Harz, aber auch etwas zu schwer. Allerdings lösten sich die Griffe in kürzester Zeit auf. Ansonsten hätte sich sie wohl behalten, so oft nutzen wir sie ja auch nicht und der Aufpreis für wenig Gewicht ist ja schon happig. Also wurde Ersatz vom Aldi beschafft, auch etwas schwer, aber was solls.

Vor dem Urlaub in den Pyrenäen kam dann aber schon noch mal der Gedanke für mich etwas bessere Stöcke zu kaufen. Einmal wegen der Handlichkeit, aber nicht zuletzt auch wegen des Gewichtes im Koffer. Ok, letztere redet man sich auch gerne ein, um hohe Ausgaben vor sich selber zu rechtfertigen.

Nach einigem Suchen, was denn nun das Richtige wäre, stieß ich auf einen Test der mich überzeugte. Ok, für einen Nerd zog vielleicht auch etwas der Coolness-Faktor. Also etwas gesucht und tatsächlich gleich auf ein passendes Sonderangebot gestoßen, bei Alternate für 89,90 Euro. Wer jetzt etwas irritiert schaut, ja, eigentlich ist Alternate ja eher so eine Technik-Klitsche. Aber scheinbar sind sie flexibel.

Die Stöcker kamen also und ich war recht angetan, lediglich etwas „klapperig“ wirkten sie, bei meinem Gewicht jetzt aber auch nicht so überraschend. Spoiler: an klapperig habe ich mich recht zügig gewöhnt.

In Frankreich kamen die Stöcker dann endlich so richtig zum Einsatz und heute kann ich sagen, dass es ein anderer Urlaub ohne selbige geworden wäre! Wir hatten sie auch schon vor zwei Jahren am Rand der Pyrenäen dabei, aber das waren sie sehr praktisch, nicht viel mehr. Dieses Mal, tief in den Pyrenäen, wären einige Touren wohl nicht so gut gelaufen, hätten wir sie nicht dabei gehabt.

Daher möchte ich hier mal die eigenen Erfahrungen weitergeben.

  • Flachland wie hier bei uns rund um Hamburg für mich bleiben sie hier so wichtig wie die Titten am Eber. Mit anderen Worten, so überflüssig wie nur irgendwas.
  • Hügel bis Berge, wie z.B. Harz o.ä. Da sind sie durchaus angenehm und hilfreich, aber ein wirkliches Muss sehe ich da nicht.
  • Berge wie die Pyrenäen, ein absolutes Must-have. Sie helfen bei schwierigen Passagen und unterstützen extrem wenn die Müdigkeit kommt. Auch durch Flüsse geben sie Sicherheit und helfen einem weiter.

Meine Empfehlung ist nicht zu sparen. Also nicht erstmal billig zu kaufen um zu testen ob man die nutzen will. Der Unterschied von schweren und leichten Stöcken ist, gerade bei längeren Touren, absolut zu merken und man lernt schnell leichtere Stöcke zu genießen!

Kurz und gut, ich bin belehrt, Stöcke machen u.U. wirklich Sinn und sind nützlich.

Laufband läuft immer noch

Wie schon angedroht werde ich immer wieder mal berichten wie sich das gute Stück so schlägt. Und da mittlerweile schon wieder 5-6 Monate rum sind und ich gerade wieder ein halbes Stündchen drauf gelaufen bin bietet es sich gerade an.

Ich nutze das Laufband weiterhin unregelmäßig wenn mir gerade mal nach Bewegung ist und das Wetter meine Motivation einzudampfen droht. Und es hat sich eingespielt. Mittlerweile hat mich das Teil dazu gebracht wirklich auch immer ein wenig zu laufen. So bin ich mittlerweile bei einem Start mit 2:30 Minuten bei 8,5 km/h, dann direkt danach 2:30 Minuten 7 km/h und dann wird 25 Minuten bei 5 km/h zügig gewandert. Wobei oft auch einfach nur 30 Minuten 5 km/h gewandert wird. Die Zeiten haben keinerlei wissenschaftlichen Hintergrund, das hat sich nach und nach für mich als angenehm ergeben und die 30 Minuten halte ich ein da ich des öfteren gelesen habe dass sich die günstigen Laufbänder nach 30 Minuten abschalten um nicht zu überhitzen. Das scheint unser nicht zu tun aber es kann ja eigentlich nicht schädlich sein wenn man es schonend nutzt.

Lesen oder ähnliches ist während des Laufens/Gehens definitiv nicht drin, zu viel Bewegung, da müsste man sich wohl irgendwas spezielles einfallen lassen. Audio ist mir etwas zu langweilig weil ich ansonsten 30 Minuten die Kellerwand anstarren würde. Hier greift dann Netflix oder Amazon Prime, genau richtig. Wir haben im Keller eh einen Rechner stehen der diverse Aufgaben übernimmt und dafür rund um die Uhr läuft und einen uralten Fernseher von Aldi, damit war es einfach hier ein kleines Kino vor dem Laufband aufzubauen und das lohnt sich.

Fazit nach so ca. 1/2 Jahr. Guter Kauf, tut gut und macht Freude, mehr kann man wohl kaum verlangen.

P.S.: Gerade den Artikel fertig zeigt heute das Display Ausfallerscheinungen, muss ich wohl mal im Auge behalten…

P.S.S.: etwas Zeit vergangen, das Problem ist nicht wieder aufgetreten.

Laufband läuft rund

Nun haben wir unser Laufband also eine Weile in Betrieb und können einen ersten Zwischenstand geben. Zwischenzeitlich gab es wieder diese Tage, da wäre ich an sich gerne cachen gegangen und hätte noch einiges im Garten erledigt aber es regnete von Morgens früh bis Abends spät. Eigentlich regnete es nicht mal, es schüttete aus Eimern. Und unter anderem für solche Fällen haben wir das Laufband gekauft. Aber auch z.B. für Tage an denen man auf irgendwas daheim warten muss wegen einer Lieferung oder einem Handwerker oder was auch immer.

Und so bin ich also die ersten Kilometer auf dem Laufband „gewandert“. An den etwas anderen „Tritt“ hat man sich nach kürzester Zeit gewöhnt, das war überhaupt kein Problem. Auch die eher kleine Lauffläche machte weniger Ungemach als erwartet, daran war die Gewöhnung auch kein Thema. Wobei ich dabei mehr von mir spreche, die unsichtbare Heike macht so viel Sport in der Woche da ist das Laufband nicht so wichtig. Mit meinen 1,88 Meter und 95 Kilo gibt es also zumindest kein Problem.

Mittlerweile bin ich sogar den einen oder anderen Kilometer gejoggt, an sich eigentlich gar nicht so mein Ding. Aber die Neugiert führt von ganz allein dazu dass man auch das mal ausprobiert. Auch das war überhaupt kein Problem, da hätte ich eher gedacht es wäre mit kleiner Lauffläche problematisch.

Die Standard-Knöpfe, 3/5/7 km/h sind wirklich gut gewählt, wobei 3 etwas langsam ist aber als Zwischenschritt passt. Wenn ich „wandern“ möchte stelle ich meist auf 4,5 km/h, zum Joggen auf 7 km/h, für mich passt beides ganz gut. Man kann über die Handläufe aber auch in 0,1 km/h – Schritten hoch und runter setzen. Der Puls-Messer macht eigentlich ebenfalls einen gar nicht so verkehrten Eindruck und zeigt in etwa das was man erwarten würde. Er ist in die Handläufe eingelassen.

Wie man sieht habe ich mir das Laufband so aufgestellt dass ich während des Laufens Video oder TV schauen kann. Das funktioniert auch problemlos, aber man muss den Ton schon etwas höher drehen, so leise ist das Band dann auch wieder nicht. Aber es hält sich noch im Rahmen und man kann auch Dialoge gut verstehen. Ansonsten wäre es ja über Kopfhörer auch kein wirkliches Problem, geht aber eben auch ohne.

Was nicht zu unterschätzen ist, ist ein Punkt über den ich vorher schon mal in dem einen oder anderen Testbericht gestolpert bin. Man unterschätzt dass man keinen Luftzug hat. So relativiert sich ein Vorschlag den ich las und erst für merkwürdig hielt recht zügig, nämlich einen Ventilator aufzustellen der einem etwas Luft entgegen bläst.

Ich würde also sagen für den eher anspruchslosen Anwender wie uns tut es so ein Laufband im Bereich 250-300 Euro tatsächlich auch. Klar, vor allem bei der Laufflächen-Größe wird gespart und der Motor ist sicherlich nicht für Höchstgeschwindigkeit ausgelegt aber es läuft dennoch recht rund. Wenn ich was bemängeln sollte tue ich mich bisher schwer, einzig die Abstell-Löcher für Getränke muss ein echt unbegabter Designer entworfen haben, da passen weder Flasche noch Becher rein, die sind nahezu sinnlos. Zu Bedenken ist natürlich dass wir das Gerät jetzt erst wenige Wochen in Betrieb haben. Ich werde sicherlich aber immer mal wieder berichten wie sich das Gerät so schlägt.

Laufband – ist eingelaufen ;-)

Das neue Laufband ist da, ein Kinetic KST3000. Ich war schon arg gespannt. Wir sparen jetzt 700 Euro aber da fragt man sich schon wie weit das die Qualität einschränkt. Und ja, tut es definitiv. Allerdings hauptsächlich bei Dingen die uns nicht so arg interessieren. So ist ja das Ziel darauf zu gehen wenn draußen arg schlechtes Wetter ist, Joggen wird es eher nicht werden. Und dafür funktioniert das Gerät schon mal problemlos.

Die beiden Kartons konnte ich sogar allein in den Keller bringen, der schwere Karton hatte so ca. 40 Kilo. Aufbau war in weniger als 20 Minuten erledigt, einfacher kann man es wirklich kaum gestalten, alle Werkzeuge sind mitgeliefert worden. Auch so einfach beschrieben dass es schon schwer fallen sollte dabei etwas verkehrt zu machen.

Klar, die Schrauben sitzen hier und da nicht so gut wie beim teuren Gerät, die Plastik-Kappen am Abschluss des Bandes müssen etwas mehr überzeugt werden. Beim drauf „springen“ ist es schon etwas wackeliger. ABER, es läuft sich wunderbar darauf. Was definitiv bei teureren Geräten besser ist ist die Lauffläche. So reichen mir die 40 cm Breite locker, aber die 1,10 Meter Länge sind schon recht knapp. Es reicht schon, aber man muss schon konzentriert sein was ich persönlich sogar besser finde. Wer aber ein wenig „schluderig“ unterwegs sein möchte für den können die 1,10 Meter echt zum Show-Stopper werden! Die Steigung kann man nur mechanisch in 3 Stufen einstellen und nicht elektrisch auf Knopfdruck. Für mich wieder ein „nice to have“ das ich nicht benötige. Ein wenig Joggen zum Test ging übrigens auch völlig problemlos ohne Durchrutscher des eigentlichen Laufbandes. Die Lautstärke ist etwas höher als bei dem teuren Gerät aber für meinen Geschmack absolut im erträglichen Bereich.

Kurz und gut, dem ersten Eindruck nach ein Laufband das unsere Anforderungen voll erfüllt und dazu noch preislich regelrecht billig ist. Wobei ich Preis-/Leistung absolut ok finde. Ich habe den „Einlauf“ mal auf einem kurzen Video festgehalten.

Mondero.de hat problemlos geliefert obwohl ich da schon Befürchtungen hatte. Dort bestellt bekommt man plötzlich Post von Primopet und deren Beurteilungen sind schon nicht mehr so dolle. Denen gehört wohl Mondero und so wirkt das schon etwas nach verbrannten Namen durch neuen ersetzt. Auch kam außer der Bestellbestätigung nichts, eine Nachfrage per EMail wurde nicht beantwortet. Ein Anruf ergab dann dass das Paket schon unterwegs sei und das stimmte auch. Eine Mail mit Paketverfolgung o.ä. gab es nicht. Wie gesagt, es lief alles ok, wirkte aber dennoch zumindest eigenwillig.

P.S.: Die Mail kam dann 1 Tag nach dem Paket, absolut einwandfrei mit Entschuldigung und allem drum und dran. Die schlechten Bewertungen gibt es also, bei meiner Bestellung sind sie halt bisher nicht nachvollziehbar.

Laufband – läuft weiter

Das erste Laufband ging ja zurück, wie berichtet. Aber so schnell geben wir nun auch nicht auf, jetzt kommt Plan B. Sozusagen die Spar-Fassung, ein Kinetic Sports Laufband. Klar, das ist natürlich ein Kompromiss und könnte für mich mit 1,87 cm wohl schon knapp werden. Aber ich werde ja älter und da schrumpft man ja 😎

Dafür wiegt das Gerät nur 36 Kilogramm und dürfte damit locker in den Keller zu transportieren sein was mit dem ersten Versuch so gar nicht ging. Auch habe ich die Hoffnung dass es für unsere Anforderung, also reines gehen und kein joggen, ausreichen müsste. Gespannt bin ich speziell darauf ob die kurze Lauffläche reichen wird um es sinnvoll zu nutzen. Wobei ich zwar größer bin als die unsichtbare Heike aber dennoch die kürzeren Schritte mache, also wird der Test mit Heike fast entscheidender.

Mein erster Blick führte mich zu Amazon, aber die sind in diesem Fall klar zu teuer. Mittlerweile schaue ich aber eh immer mal nach alternativen Anbietern da mit Amazon irgendwie immer unsympathischer wird ohne dass ich so richtig sagen könnte warum eigentlich. Auch deren Qualität und Kulanz hat für meinen Geschmack deutlich nachgelassen. Nach kurzer Suche wurde Mondero zum Preis-Sieger. Gekauft habe ich dort noch nie und viel zu finden ist im Netz nicht über den Laden, aber Mut zur Lücke 😉

Somit ist also das nächste Laufband im Zulauf und ich werde natürlich darüber berichten wie es denn nun mit diesem „laufen“ wird.

Unser Laufband – ein Rückläufer

Nun war es so weit, das Laufband cardiostrong TR-30 von Sport-Tiedje wurde per Spedition geliefert. Und was soll ich sagen? Wir haben uns erheblich verschätzt…

Das Paket wurde per Hubwagen im Carport abgesetzt und ich machte mich ans auspacken. Und wie so oft, ein wahres Tetris. Dazu war so keine Bewegen möglich, also musste der Karton zumindest so aufgeschnitten werden dass man die Seiten zur Seite runter klappen konnte. Und da war es nun das Prachtstück. Allerdings kaum etwas zusammen zu bauen, es ist mehr oder weniger schon komplett verschraubt. Hört sich gut an, ist es aber leider nicht. So wiegt das Ding nämlich ohne Karton satte 86 kg. Eigentlich machte mir das vorher gar keine Sorge, wir haben auch schon 1-2 Dinge von rund 100 kg in den Keller gebracht und das klappte auch.

Hier sah es leider anders aus. Zu erst mal sind die Handläufe schon befestigt aber nicht fest an der Seite sondern sie schlackern rum was einen Transport natürlich erschwert. Also erster Gedanke, zum Transport in den Keller schrauben wir die ab, dann wird es erheblich leichter. Tja, falsch gedacht. Es läuft nämlich ein Kabel aus dem Gerät durch die Handläufe. Ok, also Motor-Abdeckung ab und Kabel lösen. Wieder falsch gedacht, es ist zwar ein gestecktes Kabel aber aus unerfindlichen Gründen mit Harz verklebt. Wirklich eine grandiose Idee. Ok, also die Handläufe mit Gorilla-Tape fest am Gerät verklebt damit es handlicher wird. Leider ist es mit 90 cm so breit dass wir es nur hochkant ins Haus bekommen. Hochkant ist leider auch gleichbedeutend mit unhandlicher. Und dann der endgültige Show-Stopper, das Ding wiegt gefühlt auf einer Seite 10 und auf dern anderen 70 Kilo. Mehr als ein paar wenige Meter nur wenige cm über dem Boden ist nicht drin. Vielleicht werde ich alt, aber so schwächlich bin ich eigentlich gar nicht.

Was soll ich sagen, wir scheiterten wirklich am extremen Gewicht kombiniert mit der Unhandlichkeit. Lässt man es den Hersteller in den Keller bringen kann man das für einen fetten Aufpreis dazu buchen, inkl. Aufbau 199 Euro. Geld das ich kaum wieder bekommen dürfte wenn ich mich dazu entscheide es nicht behalten zu wollen. Als es dann zumindest mal im Haus stand habe ich auch mal die Höhe gemessen, 30 cm. Wenn ich mich da im Keller drauf stelle schrumpft der Abstand Kopf/Decke auf 20 cm zusammen. Das gibt den Ausschlag, das Teil geht (leider) zurück, das ist einfach zu viel.

Kann Sport-Tiedje nichts für, die haben alles gut und richtig gemacht. Bei uns sehe ich die Schuld auch nicht so recht, ich habe das einfach nur falsch eingeschätzt. Sei es wie es sei, Gerät als Rückläufer angemeldet, also weiter draußen gehen.

GCJNWJ – Nothing but stones – Kinnarodden – Nordkinn

Viele Namen, noch mehr Steine, unendlich anstrengend 😎

Der Kinnarodden, bzw. der Cache, ist eine Gegend die der unsichtbaren Heike und mir wohl ewig im Gedächtnis bleiben wird, für uns eines der größten kleinen Abenteuer die wir hinter uns gebracht haben. Und da immer mal wieder jemand nach Tipps und Ratschlägen fragt weil er selber darüber nachdenkt den Marsch auf sich zu nehmen möchte ich hier mal versuchen ein paar Tipps zu geben. Also nicht der übliche stolze Artikel in dem man versucht die eigenen Leistung unauffällig an den Mann zu bringen sonder eher ein paar Auslassungen dazu was uns im Nachhinein aufgefallen ist oder was man hätte besser machen können. Immerhin haben wir es beim ersten mal 2011, auch mit etwas Glück, geschafft. Beim zweiten mal 2018 sind wir nach rund 3/4 der Strecke umgedreht und ich glaube heute noch dass es die richtige Entscheidung war auch wenn ich mir da mit der unsichtbaren Heike nicht völlig einig bin. Aber wie gesagt, es geht dieses mal nicht um die Tour an sich sondern eher um Tipps.

Es gibt zwei Hauptwege die einen nach vorne führen. Der eine Weg startet in Mehamn am Flugplatz, der andere ein Stück außerhalb von Mehamn auf einem großen Natur-Parkplatz. Ich habe beide Strecken mal hier als GPX-Datei dazu gepackt. Nach einigen Kilometer treffen beide Wege zusammen und führen dann auf einer gemeinsamen Strecke zum Ziel. Wobei auch diese zwei Möglichkeiten bietet, einmal unten am Meer entlang, einmal oben über ein Hochplateau. Wir sind nur oben gelaufen da der Abstieg zum Meer inkl. laufen durch Sand nicht so verlockend klang. Der Weg über Mehamn führt einen zweimal durch Wasser das je nach Jahreszeit unterschiedlich tief ist. Bei uns war es Anfang August 2011 etwa kniehoch und man musste Schuhe und Hose besser ausziehen. Dazu war es von Vorteil Badelatschen dabei zu haben denn auch im Wasser sind halt viele spitze Steine. 2018 sind wir den alternativen Weg gegangen der etwas 1-2 Kilometer länger ist und wie wir erleben durften erheblich anstrengender. So braucht man hier nicht durch Wasser, dafür läuft man vom Start an sofort auf Hardcore-Untergrund, also Steinen jeder Größe. Dagegen sind die ersten 2-3 Kilometer von Mehamn fast schon lieblich zu nennen. Man bedenke die Gegend, wandern wir normal mit rund 4,5 km/h erreichten wir dort oben gerade mal so 2 km/h. Vielleicht wären noch 0,5 km/h mehr drin aber wir waren sehr vorsichtig denn wenn man sich hier vertritt wird es schwierig.

Welche Strecke man nun nimmt muss jeder für sich selbst entscheiden, ebenso in welcher Zeit er es schaffen will, das ist ja doch sehr individuell. Aber jetzt zu unseren Erfahrungen.

Die Umgebung

Es handelt sich wirklich um riesige Steinflächen die man überquert. D.h. kaum Vegetation, kaum Tiere. Mit Glück ein paar Rentiere, wenige Vögel und ein paar Mini-Nager, sonst wirklich nichts. Außer Mücken und die je nach Wetter kaum bis unfassbare Mengen. Große Steigungen gibt es nicht, meist geht es nur wenige Meter hoch und runter. Außer am Ende der Wanderung, da geht es dann noch mal so richtig steil runter und das sollte man nicht unterschätzen, hier geht es zum Teil auf allen vieren voran! Zelt und Gepäck also besser oben lassen. Wasser ist überhaupt kein Problem, es gibt immer wieder Seen deren Wasser trinkbar ist. Wir haben es so getrunken wie es da ist, ohne irgendwelche chemische Aufbereitung, Filter oder ähnliches und haben keinerlei Probleme gehabt obwohl ich an sich einen recht empfindlichen Magen habe.

Wetter

Das Wetter kann hier extrem sein und blitzartig wechseln. Selbst im Juli ist Graupel oder Schnee in geringem Umfang gar nicht so selten. Gern auch Nebel und Sturm, Regen in großen Mengen aber auch Sonne satt. So sind wir 2011 einen ganzen Tag mit max. 10 Meter Sicht durch den Nebel gelaufen und hatten erst dann einen Regen-/Sonne-Mix. 2018 sind wir hingegen bei 28° gelaufen wodurch wir auch zum Aufgeben gezwungen waren. Nicht vergessen, hier scheint dann 24 Stunden die Sonne und das ist bei blauem Himmel ein Problem denn Schatten gibt es kaum da nichts da ist was Schatten spenden könnte!

Material

Trekking-Stiefel! Keine Wanderstiefel, die Sohle ist für diese Umgebung einfach zu weich! 2011 waren am Ende der Wanderungen bei meinen Lowa-Wanderschuhen beide Sohlen durchgebrochen, da hatte ich Glück dass das erst sehr spät passierte. 2018 musste ich mit Salomon Stiefeln laufen die zwischen Wandern und Trekking anzusiedeln sind da meine Meindl direkt vor dem Start die Sohle abwarfen und die Stiefel haben zwar gehalten aber meine Füße sahen am Ende recht gruselig aus. Ich empfehle hier richtige Trekking-Stiefel, gern auch Berg-Stiefel.

Warme Klamotten, wasserdichte Klamotten und Mückenschutz. Es gibt z.B. bestimmte Hemden die werden so genäht das Mücken nicht durchstechen können, ist hier Gold wert. Auch ein Hut mit Mückenschutz ist durchaus nicht übertrieben, ebenfalls sollte eine sonnendichte Kopfbedeckung Pflicht sein! Wir haben 2018 den Rückweg fast ohne Pause gemacht weil bei jeder Pause nachts innerhalb von Sekunden wahren Mückenschwärme über uns herfielen. Und wir hatten abends fast einen Sonnenstich weil nach 14 Stunden Sonne satt die Kopfbedeckungen wohl nicht gut genug waren.

Das Zelt sollte klein, klein und noch mal klein sein. Das Problem ist nämlich überhaupt eine Fläche zu finden um es aufbauen zu können da eben wirklich alles voller Steine ist! Es gibt in etwa der Mitte der Strecke ein Stück wo sich Teich an Teich befindet, dort gibt es wenige Grasflächen auf denen sich das Zelten anbietet aber selbst da ist wenig Platz.

Essen, wirklich gutes Essen! Nicht unterschätzen was für einen enormen Energiebedarf man auf so einer Strecke hat. 2011 sind wir am 3. Tag kaum auf die Beine gekommen und haben alles was Fettig war in die Pfanne geworfen um einen Energie-Schub zu bekommen. Daher richtiges Outdoor-Futter mitnehmen, nicht die „normale“ Küche. Und lieber was für 5 Tage einpacken statt für 3 falls einen das Wetter doch mal überrascht.

Sonstiges

Vorher darauf einstellen was auf einen zukommt, eben z.B. 2 km/h rechnen und nicht normale Wandergeschwindigkeit. Es handelt sich nicht um eine Strecke aus der man die Gedanken schweifen lassen kann, man ist ununterbrochen beschäftigt zu schauen wo man hin tritt! Handy, am besten zwei, mitnehmen. Sollte einem etwas passieren hat man meist Handy-Empfang. Ansonsten ist man dort oft allein und die nächste Hilfe ist wirklich weit, weit weg.

Fazit

Vernünftige Ausrüstung, ein wenig Training (20 km Wanderungen) im Vorfeld, Respekt vor der Strecke. Das meiste ist wirklich Kopf-Sache. Und wenn ihr da lauft überschätzt euch nicht. Manchmal ist es auch sinnvoller abzubrechen wenn man sich nicht sicher ist, da bricht einem kein Zacken aus der Krone. Es ist dafür ein Erlebnis dass man so schnell nicht vergisst.

Für uns sollte es 2018 zur Silberhochzeit das letzte mal gewesen sein dass wir uns so etwas antun. Mittlerweile sieht es aber fast so aus als könnte Heikes 60ster Geburtstag noch mal ein Anlass sein da oben vorbei zu schauen 😎

Unser Weg zum Laufband

Immer wieder mal wäre ich zu bestimmten Zeiten noch etwas gewandert bzw. Spazieren gegangen aber irgendwas verhinderte es. Starkregen, Glatteis, warten auf irgendeinen Handwerker oder eine Lieferung, sucht euch was aus. Irgendwann kam dann die Idee da irgendeinen Ersatz zu finden. So begannen die Überlegungen. Was Einfaches sollte es sein, schließlich ging es ja „nur“ um ein wenig gehen/wandern. Also mal umgeschaut und so kam man fast automatisch zu einem Stepper oder einem Crosstrainer. Da mir ein Crosstrainer zuviel Gehampel ist fiel der schon mal raus. Ja, klar, der ist eigentlich sicher die bessere Wahl, aber ich will eben nicht trainieren sondern nur etwas gehen, daher Stepper.

Also mal bei Amazon geschaut und die Auswahl ist groß aber die Unterschiede klein. Endlich einen gefunden der auch noch gut bewertet ist und schwups, lieferbar in 3 Monaten. Also wieder neu suchen, aber vorher muss ich noch mit Heike einkaufen. Und siehe da, was gammelt da beim Aldi rum? Ein Stepper für 29,99 Euro. Da haben wir nicht lange überlegt und das Ding mitgenommen. So haben wir mit 29,99 Euro begonnen und es riecht danach als würden wir bei rund 1000 Euro enden, später mehr.

Der Aldi-Stepper ist wirklich ein erstaunlich wertiges Teil für den Preis! Stabil wie nichts Gutes, Zusammenbau ist auch kein Problem, läuft. Zumindest so ca. 10 Sekunden, dann war der kleine Computer der mitgeliefert war auch schon mehr oder weniger über den Jordan. D.h. er zeigte zwar noch was an aber nur noch ab und an wurde mitgezählt. War aber nicht tragisch, das Teil war eh für uns völlig belanglos. Viel schlimmer war das Laufen auf dem Gerät, die Waden taten schon nach wenigen Minuten weh und das wurde auch bei mehreren Versuchen nicht besser. Vor allem hat das gehen/laufen auf so einem Stepper für uns aber so gar nichts vergleichbares mit normalem gehen. Dass da ein Unterschied ist war uns auch klar, aber dass der so groß ist nicht. So steht der Stepper bereits wieder beim Aldi, wenn ihr euch ran haltet könnt ihr ihn noch kaufen 😉

Also musste neu überlegt werden und da kommt man mehr oder weniger zwangsläufig zum Laufband, das liegt wohl am dichtesten am normalen gehen/laufen. So musste erneut Amazon her halten und es ergab sich der Eindruck dass man so um die 250 Euro schon ein brauchbares Laufband bekommen könnte. Das ist aber eben eher nur ein Eindruck. Wenn man dann, so wie wir, mal bei Karstadt vor Ort schaut wird einem schnell klar warum 1 Meter Laufband-Länge ebenso wenig reicht wie 50 Kilo Eigengewicht. Solche Billigheimer dürften relativ zügig unter mir zusammen brechen! Zumindest dürfte einem bei durchrutschenden Bändern, gequältem Motor und wackeligem Gesamt-Gerät der Spaß schnell vergehen.

So also bei Karstadt mal rumprobiert, die haben Sport-Tiedje im Haus und die hatten immerhin einige Geräte vor Ort. So stellte sich heraus dass das einfachste Gerät für uns reicht da wir eben nicht vorhaben darauf zu joggen, zumindest nicht in nennenswertem Umfang. Probieren wird man es sicherlich mal und bis zu 30-40 Minuten ist das auf dem Gerät auch gut möglich. Erst wenn man richtiger Läufer ist und das Gerät richtig fordern würde wäre das nächst größere Gerät nötig. Ich kann jetzt also aus Erfahrung sagen dass man sich bereits nach wenigen Schritten daran gewöhnt auf so einem Laufband unterwegs zu sein, gefiel mir gut. Die Überlegung ist das Laufband in den Keller zu stellen, da steht auch noch eine alte Glotze und dann kann man sozusagen gesund Netflix schauen 😎

Die Preise dieser Laufbänder haben dann nicht mehr viel mit den Amazon-Geräten zu tun 😎 Das einfach Gerät ist ein Cardiostrong TR-30 und liegt bei 999 Euro, das etwas größere TR-70i bei 1699 Euro. Der Versand ist immerhin umsonst aber nur bis Bordsteinkante. Wenn es ins Haus getragen und aufgebaut wird würde das 200 Euro extra kosten. Es soll aber an sich kein Problem sein es selber aufzubauen, man muss halt nur zwei Träger haben denn das Paket liegt wohl bei rund 90 Kilo. Auch von der Größe sind die Laufbänder ganz schöne Brummer, da muss man schon so einiges an Platz haben.

Was soll ich sagen, wir sind also am überlegen die 999 Euro zu investieren und uns so ein Laufband zuzulegen. Allerdings geht es vorher noch mal eine Woche nach Mallorca, so haben wir noch etwas Zeit darüber nachzudenken. Sollte ein Leser hier noch Know-How haben, gerne her damit!