Kritik, oder Ritt auf der Rasierklinge

Vor kurzem wurde mir der Artikel „Ich höre überall nur noch mimimi“ in den Reader gespült und der war Gedankenanstoß für diesen Artikel. Und da wir Geocacher ja auch gerne vieles in vieles hinein deuten, hier gleich eine Erläuterung. Für mich meint der Louis eher nicht jede Kritik, sondern eher übertriebene Kritik, ein deutlicher Unterschied. Oder ich irre mich, aber das ist dann wieder ein anderes Thema. Aber ich gehe hier mal von meiner Deutung aus. Daher noch mal klar formuliert, das ist hier keine Gegenrede gegen Louis Ideen, sondern etwas Eigenständiges, ich wollte nur den Anstoß genannt haben!

ALSO! Es geht mir nicht um die übertriebene Kritik, da würde ich dem Artikel von Louis sogar großteils zustimmen, es geht bei mir um „normale“ Kritik!

Zuerst einmal ist Kritik an Kritik natürlich schon so einer Sache, da es ein Widerspruch in sich ist. Dazu stellt sich die Frage, warum man dann etwas hört oder liest, was im Schwerpunkt Kritik liefert, auch etwas seltsam, oder hat man Angst sonst was zu verpassen? Und vor allem sollte man niemals versuchen etwas wie öffentliche Kritik zu unterbinden, dann lebt man in der falschen Gesellschaftsform! Mit Betonung auf „öffentlich“, auf eigenen Kanälen ist das sicherlich jedem selber überlassen.

Ich bin eigentlich seit meinem Einstieg als Geocacher immer schon erstaunt gewesen, dass beim Geocachen Kritik schon immer eher negativ gesehen wurde und eher die Tendenz da war alles schönzureden. Und das auf fast allen Kanälen, die es da so gibt, Social Media, Blogs, Foren und Podcasts. Keine Ahnung wie oft ich mir schon anhören musste, dass wir doch lieber über all das Positive berichten sollen?

Und warum wir das nicht machen? Na ja, für unseren Geschmack gibt es schon viel zu viele positive Erzähler, durch die wirklich jedes Event Super-Duper war und jeder Owner, der eine rote Schleife an den Cache hängt, ein Held ist. Klar, wenn man kostenlose Stellplätze abstauben möchte oder Beta-Tester für vermutlich gut ankommende Caches werden möchte, dann ist das wohl der beste Weg dazu. Aber zum einen hat uns das nie sonderlich gereizt und irgendwer muss doch auch die dunkle Seite der Macht vertreten? Da gab es schon mal ein paar mehr, aber viele haben aufgegeben, wurden weichgespült, weil sie immer mehr Cacher persönlich kannten und dann nichts mehr gegen sie sagen wollten oder haben das Hobby nicht weiter betrieben. Dazu noch der Tipp sich mal einen Podcast von uns in Ruhe anzuhören und sich nicht mit den Themen zu beschäftigen, sondern wirklich auf negativ und positiv zu achten. Der eine oder andere wird erstaunt sein, wie viel Positives dabei ist, aber im Gedächtnis bleibt halt meist eher negatives. Wir können und werden damit leben, aber hier soll es nicht um uns allein gehen.

Warum überhaupt Kritik? Ganz einfach, Lob ist wichtig, aber die Welt vorangebracht hat es nicht. Nahezu jede wichtige Erfindung basiert auf Kritik an irgendetwas! Bestes Beispiel Pkw-Entwicklung, in Deutschland ja nun wirklich das Wirtschafts-Standbein. Da hat doch niemand ein neues Modell entwickelt, weil das alte so gelobt wurde. Nein, irgendwann wurde das Vorgänger-Modell altbacken genannt, verbrauchte zu viel und war nicht komfortabel genug. Und wenn es keine Kritik gibt, aus welchen Gründen auch immer? Dann bleibt ein Trabi halt 50 Jahre state of the art.

Kritik ist wichtig! Klar, man sollte es nicht überziehen, ansonsten wird sie halt nicht mehr akzeptiert, nichtsdestotrotz ist sie extrem wichtig. Ich fand das Gejammer über die Erhöhung für den Premium-Beitrag von Groundspeak auch als überzogen, keine Frage. Die haben so lange den Preis gehalten und erhöhen jetzt auch nur für Neu-Mitglieder, da sehe ich auch keinen Grund zu meckern. Wobei, einen könnte man vielleicht noch sehen. Wenn so gar keiner meckert, könnte das auch eine Einladung sein, demnächst weiter zu erhöhen. Passt aber auch nicht. Denn dann sollte man kritisieren, wenn es so weit ist und nicht bereits jetzt. Bei dem Souvenir sehe ich es ähnlich, es wurde oft kritisiert, dass es zu leicht war, jetzt dass es zu schwer ist, da sollte man sich schon mal klar werden, was man möchte. Das einzige, was ich da kritisieren würde, ist die Förderung der Punktegeilheit und die doch etwas schräge Staffelung.

Was wollte ich jetzt eigentlich sagen?! Ach ja, kritisiert und lasst euch das auch nie verbieten oder vermiesen. Euch stört was? Dann lasst es auch raus. ABER, lest genauso noch mal den Artikel von Louis Cifer und denkt darüber nach, ob die Kritik auch wirklich noch berechtigt oder doch schon arg überzogen ist. Denn dann wird aus Kritik auch schnell Jammerei.

Kurz und gut, Kritik ist und bleibt ein Ritt auf der Rasierklinge. Ich freue mich dennoch über diejenigen, die den Ritt wagen. Und jetzt, raus, cachen!

Groundspeak dreht (wieder) am Rad

Dieses Jahr explodierte bei Groundspeak plötzlich die Fantasie und Innovation! Und das Ergebnis? Das „Wheel of Change“. Statt also immer nur neue Souvenirs auf den Markt zu werfen, jetzt ein Rad an dem gedreht wird und das dann für neue Challenges sorgt. Welche sind das? Na, Souvenirs für bestimmte Leistungen, hat es ja noch nie… hups, war da nicht schon mal was?

Also kam die erste Challenge, möglichst viele Caches finden. 5, 10, 100 sind die Leistungsstufen. Ich frage mich immer, wer die Abstufungen macht und ob wirklich niemandem auffällt, dass die vielleicht etwas merkwürdig sind? Wäre nicht etwas wie 10, 50, 100 sinnvoller? Aber gut, Hauptsache Masse?!

Nun ist es ja nicht so, dass Groundspeak auf Masse setzt, sondern auf Klasse. Daher hat man jetzt wieder am Rad gedreht. Und schwupps, alles anders! Ok, mit 100 gefunden „einfachen“ Caches hat man wieder das Hauptsouvenir, aber sonst… Gibt immerhin mehr Punkte für Caches mit mehr als 10 Favos, damit will man wahrscheinlich Qualität fördern. Von Favoriten-Quote hat man wahrscheinlich noch nichts gehört, so fördert man immerhin jeden Müll-Cache, der leicht zu erreichen ist. Denn die haben meist bei 1000 Funden ihre 10 Favoriten-Punkte zusammen bekommen. Und es gibt 50 Punkte für jeden Favoriten bei eigenen Caches, damit sorgt man für Kommuniktion. Also Owner die Sucher anschreiben, warum sie keinen Favoriten-Punkt vergeben haben?

Immerhin geht es nicht mehr um popelige 100 Punkte, sondern jetzt sind die 1000 erreicht. Wie wir in der letzten Podcast-Folge schon einwarfen, 1 Million muss her!

Mich würde auch tatsächlich mal interessieren, was der Souvenir-Maler verdient und was genau seine Tätigkeit beschreibt. Malt der 2-3 Souvenirs im Monat und dafür bekommt er Gehalt?

Die große Innovation ist also, dass man nicht mehr wilde Challenges ausdenkt! Nein, jetzt dreht man an einem Rad, dort ist irgendwas drauf und daraus deutet man dann eine wilde Challenge. Irgendwie ist Groundspeak schon fast niedlich. Bin wirklich gespannt, was als Nächstes kommt.

Ach ja, im letzten Monat habe ich tatsächlich mal bewusst versucht das „große“ Souvenir zu bekommen und es sogar geschafft, Labs sei Dank. Es war so eine Art Test. Wenn so viele von den Souvenirs begeistert sind, vielleicht muss ich es nur mal mitmachen und entdecke dann den Kick?! Was soll ich sagen, kein Kick weit und breit. Im Gegenteil, ich fand es schon fast nervig. Immer im Hinterkopf „ich brauche noch x Punkte“, das war mal so gar nicht meins. Und daher wird es mit dem nächsten Souvenir wohl eher nichts werden, nicht so wirklich schade drum.

Lohnenswerter Lab-Cache, Fischbeker Heide – Hasselbrack

In letzter Zeit kommt es eher selten vor, dass mich etwas bei unserem schönen Hobby wirklich begeistert. Heute war es mal wieder so weit. Nachdem wir die ersten beiden Ostertage schon reichlich gewandert waren, schaute ich nach, ob es vielleicht mal wieder was Neues gibt, das sich für den Ostersonntag eignen könnte.

Und siehe da, nahe von der Homebase gab es einen neuen Lab-Cache, den Grenzgänger:in. Ok, von dem „:in“ mal abgesehen hörte der sich recht gut an, also mal einen Blick auf die Karte geworfen und über Locus geschaut was da so zusammen kommt, wenn man von daheim loslaufen würde. 13 km ergab die Messung und im Nachhinein hat sich das als erstaunlich genau ergeben.

Was hat mich nun also begeistert?

Die Durchdachtheit und dass es mein erster, so richtig auf Wandern ausgelegter, Lab-Cache war. Durchdacht, weil er auf dem Segelflugplatz der Fischbeker Heide startet, damit ist er sogar für mit ÖPNV anreisende Wanderer geeignet, der ist nämlich nicht so weit entfernt, ich tippe mal auf rund 1 km. Auch Parkplatz ist nahe bei, so ca. 500 Meter. Und dazu eine laut Karte interessant Wegführung möglich, man geht eigentlich fast immer geradeaus, so ca. 5 km, meist auf dem Heidschnucken-Wanderweg. Dabei sind die Stationen immer rund 1 km auseinander, auch das sorgt dafür, dass es nie langatmig wird, perfekt gemacht.

Hört sich langweilig an, ist es aber nicht! Warum? Weil es für Hamburger Verhältnisse schon fast alpin hoch und heruntergeht und man von Heide, in Wald, in die Harburger Berge wechselt. Dadurch ist die Landschaft extrem abwechslungsreich.

Schon der Weg von daheim zum Startpunkt war wirklich schön und dank früher Stunde konnten wir gleich noch einen Rehbock bewundern. Er ignorierte uns nahezu komplett und zeigte auch keinerlei Angst, da sieht man mal wie harmlos wir sind.

Vom Startpunkt, dem Segelflugplatz, hat man übrigens einen fantastischen Blick über die ferne Elbe auf den Norden Hamburgs. Hier oben gibt es übrigens auch Wanderwege in alle möglichen Richtungen.

Es geht dann durch die wirklich sehenswerte Fischbeker Heide Richtung Hasselbrack und nach einiger Zeit wechselt man von Heide in Wald über.

Wenn man alle Aufgaben gelöst hat und die sind wirklich, wirklich einfach zu lösen, kommt man irgendwann an Station 5 an, dem Hasselbrack, Hamburgs höchster Punkt.

Wer noch nicht hier war, es ist ein eher schmuckloses Örtchen mitten im Wald, bar jeder Aussicht. Dafür aber auch so weit im Wald, hier ist man sehr oft, sehr allein unterwegs. Leider sind hier die teils recht militanten Mounten-Bike-Fanatiker mehr geworden, aber es hält sich noch in Grenzen, da der Hasselbrack nur sehr bedingt Rad geeignet ist, selbst für Mounten-Bikes.

Wer den Ausblick mal sehen möchte, auf TikTok gibt es ein kurzes Filmchen von mir.

Was vielleicht manchen stören mag, es ist ein One-Way-Lab. ABER, wenn man hier noch nicht so viel am Cachen war, dass nichts mehr übrig ist, gibt es hier noch reichlich Caches in der Heide, so kann man sich leicht eine Runde bauen. Aber auch der Rückweg ohne Caches ist durchaus nicht langweilig in der tollen Gegend. Der Handy-Empfang in der Heide ist übrigens durchaus häufig unterirdisch, an den einzelnen Stationen klappte es aber völlig problemlos. Bei uns mit Congstar / Telekom.

Kurz und gut, wir waren sehr begeistert. Ein Wander-Lab-Cache durch wunderschöne Gegend, auf tollen Wanderwegen, einfach eine runde Sache. Je nachdem von wo man kommt, muss man mit 13-14 km rechnen.

ECA – OldStyle

Irgendwie zieht es sich durch meine gesamte Geocaching-Zeit. Von Beginn an wird immer wieder über die erweiterte Cache Ausrüstung und was dazu gehört diskutiert. So wurde zu meinen Einsteiger-Zeiten auch meine Ausrüstung größer und größer. Allerdings stieß das schon sehr früh bei mir auf einen gewissen Widerstand. Allerdings wohl weniger aus irgendwelchen intellektuellen Gründen, eher schlicht und ergreifend aus Faulheit, das immer alles mitzuschleppen.

Lese ich mittlerweile davon, dass eine Leiter teils als selbstverständlich angesehen wird, erschreckt mich das regelrecht etwas. Was soll das? War Geocaching nicht eigentlich die digitale Schnitzeljagd? Ich habe als Kind vom Dorf noch Schnitzeljagd gespielt, eine Leiter hatten wir aber nie dabei!

Auch hörte ich mal wieder eine Diskussion über Erste-Hilfe-Sachen und was nicht alles. Da frage ich mich manchmal, wie ich meine Kindheit überhaupt überleben konnte, so ganz ohne Erste-Hilfe, ohne Leiter, ohne Wathose, ohne Gummihandschuhe, ohne Sakrotan usw. Witzigerweise bin ich der einzige im Büro ohne jede Allergie, woran das wohl liegen mag.

Aber gehupft wie gesprungen, letztlich muss natürlich jeder für sich selber entscheiden, was er denn nun mitnimmt.

Vorab sei erwähnt, ich habe auch eine Auszieh-Leiter, Bitlema und eine Wathose im Auto, aber die schleppe ich natürlich nicht ununterbrochen mit.

Mir ging es darum, hier auch mal zu zeigen, dass es auch mit einfachen Mitteln geht. Daher hier mal ein Bild meiner gesamt ECA.

Da ist eine Rolle Panzertape, ein Taschenspiegel, eine Kopfschmerztablette und ein wirklich kräftiger Magnet. Nicht auf dem Bild, da nicht ECA, Küchenkrepp, Leatherman und Handy.

Meist eingesetztes Tool ist wohl der Spiegel, da ich in meinem Alter auch ganz gern mal darauf verzichte, mich zu tief zu bücken oder auf die Knie zu gehen. Der Magnet wird ggf. auf rumliegende Stöckchen geklebt, um ihn zu verlängern. Und der Küchenkrepp ist dann sozusagen als Zubehör dabei, damit kann man auch mal was notieren oder sich Kratzer verbinden. Ansonsten kann man sich aus Panzertape und Leatherman fast alles bauen was man benötigt. Und statt Taschenlampe reichte bisher immer die LED-Leuchte vom Handy.

Also wie schon geschrieben, jeder wie er mag! Aber hier halt mal eine Variante wie es auch geht und ich brauche selten einen zweiten Anlauf für einen Cache, weil mir irgendwas gefehlt hätte.

Meine Lab-Cache Wünsche – Nachtrag

Puh, Rückmeldungen über diverse Kanäle machen einen kleinen Nachtrag nötig!

Also, die Beispiel-Frage im letzten Artikel lautete nicht „Wie heißt das Rathaus heute?“, sondern „Was heißt Sie das Rathaus heute?“, da hat AndiVesede gut aufgepasst! Da hatte ich tatsächlich gedacht es wäre falsch geschrieben, aber stattdessen war es wirklich genau so gemeint. Und dann passt „Herzlich Willkommen“ sogar. Wirklich überzeugt hat mich die Fragestellung aber dennoch nicht. Dennoch wollte ich es noch mal richtig stellen.

Es war aber leider nur ein Beispiel von vielen. Und so kam über unsere Facebook-Gruppe noch ein paar spannende Beispiele von „Christian Fritz Langewische“ aka Kiki, die bringen noch andere „Probleme“ schön auf den Punkt und daher möchte ich die hier noch mal explizit aufnehmen!

  • Lab-Caches mit verlinktem YouTube-Video an Orten bei denen es nur EDGE gibt.
  • Vorgegebene Reihenfolge mit Wegführungen bei denen man auf dem Weg zu Station 3 schon mal an Station 5 vorbei läuft.
  • Und dann kann man noch nicht mal was dazu schreiben weil man ja erst nach erfolgreicher Absolvierung etwas schreiben kann.

Das kann ich einfach mal kommentarlos zustimmend so stehen lassen!

Mein Lab-Cache Wünsche

Ich war heute zum Zahnarzt in Buchholz. Und nachdem ich dort fertig war, hatte ich natürlich Lust noch ein wenig zu cachen. Nun gibt es dort gar nicht mehr so viele Caches, daher war ich ganz froh, dass es noch ein, zwei offene Labs gab. Kein Geheimnis, ich finde Lab-Caches eigentlich gar nicht schlecht, immer wieder eine schöne Auflockerung.

Vorab sei noch gesagt, es geht hier nicht unmittelbar um Buchholz, der Artikel ist eher allgemein gemeint, der Ort war heute nur der zufällige Anstoß zu ein paar Gedanken. Und es ist auch keine Forderung, eher eine Wunschliste, die ich an Lab-Cache-Owner hätte.

Die Schwierigkeit

Mittlerweile bin ich tatsächlich schon auf „T5“ Lab-Caches gestoßen, in dem Fall hätte man ein Boot leihen müssen. Die Idee fand ich offen gestanden so richtig komplett daneben. Warum? Ganz einfach, durch die Gedanken wozu Labs eigentlich gedacht waren, zumindest meiner Auffassung nach. So sind Labs aus meiner Sicht dafür gedacht an Orten zu cachen wo keine Dose hin kann und dazu „einfach“ zu cachen. Das erklärt sich für mich schon darüber, dass es bei Labs keine T-Wertung gibt, keine Möglichkeit des Ignorierens oder vernünftige Filter. Da jetzt einen T5-Lab zu bauen und den Bonus dann noch als T2 abzulegen ist schon fast absurd. Ich habe schon lange keine Lust mehr auf T5-Cachen jeder Art, ich bin es einfach leid absurde Dinge irgendwo hin zu transportieren oder mir Boote zu leihen oder gar mit Kletterausrüstung auf Bäume zu klettern. Kann ich wunderbar umgehen, in dem ich mir solche Caches von vorn hinein rausfiltere. Bei Labs nicht möglich. Selbst wenn im Namen T5 untergebracht ist, nützt mir auch nichts. Und vor allem, warum macht man daraus nicht einfach einen Multi mit virtuellen Stationen, das wäre schon durch das Einstufen der Schwierigkeit für alle einfacher! Also, liebe Lab-Owner, lasst doch bitte so einen Gurkenkram, nur um zu zeigen, dass es geht, wirklich Sinn macht es doch einfach nicht.

Die Fragen

Das ist ein Punkt, der auch schon bei vielen Multis und WhereIGos greift. So sollte ich heute benennen, wie das Rathaus in Buchholz heißt. Draußen stand aber nur dran „Rathaus“ und in der Zeile darunter „Herzlich Willkommen“. Kein Witz, als Lösung war „Herzlich Willkommen“ gesucht. Eine weitere Station wollte dann wissen, was für Handwerke in dem Haus links ausgeübt wurden. Schon „links“ ist beim cachen so eine Sache, wie rum soll ich denn stehen, damit ich weiß was mit links gemeint ist? Dann schaute ich mich um und fand an den umliegenden Häusern rund 12 Handwerke. Also Krönung funktionierte „Uhrmacher Goldschmied“ nicht, es musste „Goldschmied Uhrmacher“ lauten. Ach ja, Goldschmied stand gar nicht so groß dran, eigentlich eher Juwelier. Kurz und gut, liebe Lab-Owner, überdenkt doch Fragen mal bevor ihr sie stellt, sind die Antworten wirklich so eindeutig wie ihr das vermutet? Und vor allem hört auch mit „links“ und „rechts“ ohne weitere Angaben, das KANN nicht funktionieren.

Fazit

Eigentlich sollte doch bei Labs der gleiche Gedanke wie bei einem Cache gelten, so richtig Spaß macht es doch nur, wenn er gelöst werden kann. Und wer soll bitte Spaß daran haben an einfachen Fragen rumzurätseln, weil völlig unklar ist, was gemeint ist. Oder eine dreistellige Anzahl irgendwas an irgendwas zu zählen? Klar, einige Trolle stehen darauf andere zu nerven, aber wollte ihr wirklich ein Troll sein?

Ein paar kleine Erläuterungen

In einigen der letzten Kommentare wurde, aus meiner Sicht, etwas viel durcheinander geworfen. Entweder wirkliche Unverständnis oder der Versuch der Diskreditierung, da bin ich mir tatsächlich nicht so sicher. Ist aber auch nicht so wichtig, es liegt mir nur am Herzen das etwas geradezurücken. Daher nicht gleich als Rechtfertigung deuten, sondern eben als Erläuterung.

Füllwörter und Co

Für mich ist Ethik tatsächlich eher ein Füllwort, da nicht definiert genug. In dem Verweis auf einen Artikel, der sich über den Sinn der Einhaltung von Regeln bezog, kam auch Ethik vor. Das war aber nicht der Punkt, der für mich im Vordergrund stand. Daher ja, für mich bleiben Worte wie Ehre, Ethik, u.ä. immer eher Füllwörter, da sie selten wirklich unterfüttert sind und meist genutzt werden, wenn man Menschen dazu bringen etwas zu tun, was sie eigentlich nicht tun wollen. Daher gibt es in dem Artikel eigentlich keinen wirklichen Widerspruch, ich hätte es nur mehr verdeutlichen sollen.

Recherche

Natürlich recherchieren wir. Wir werden hier nicht über Cacher berichten, die ihren Drogen-Konsum in YouTube-Videos zur Schau stellen, ohne das auch belegen zu können. Oder darüber berichten wie Firmeninhaber Cacher auffordern ihre Caches zu loggen, ohne dagewesen zu sein, Hauptsache es gibt einen Favoritenpunkt, ohne dafür Belege zu haben und das auch selber angeschaut zu haben. Aber natürlich forschen wir nicht in epischer Breite nach, wenn es um Kleinigkeiten geht. Ich dachte, das wäre eigentlich selbstverständlich, aber wie sich zeigt, muss ich es noch mal explizit erwähnen.

Relativierung

Natürlich kann es immer mal sein, dass wir auch mal was falsch gemacht haben, vielleicht sogar etwas, dass wir hier verurteilt haben und dann kann man völlig zu Recht auf uns schimpfen und das veröffentlichen. Kann man nicht nur, sollte man sogar. Aber der Versuch, das in einer Diskussion unterzubringen, die sich um anderes dreht, wirkt schon wieder eher so mittel gelungen. Nach dem Motto „mein Kacka stinkt weniger, wenn ich andere daneben lege“? Ne, als Aussage für sich völlig ok, also Rechtfertigung eher untauglich.

Ebenso ist die Relativierung „schadet ja niemandem“ aus meiner Sicht komplett im Troll-Bereich unterzubringen und nicht in einer Diskussion. Zumal sie ja auch recht offensichtlich nicht greift, denn sonst würden sich ja nicht so viele Cacher über die Regelverstöße aufregen. Aber Troll-like ist es natürlich schön sich irgendein Argument zu greifen und das ununterbrochen zu wiederholen, in dem Wissen, was das für eine Resonanz erzeugen wird. Bei uns halt nicht so, siehe Punkt „Podcast-Teilnahme“.

Podcast-Teilnahme

Und am Ende sei noch kurz erwähnt, dass es eher trollig wirkt, sich selber in den Podcast einladen zu wollen. Würden wir das Thema oder den Cacher interessant genug finden, werden wir uns schon melden.

Datenspenden

Ach ja, hatte ich fast vergessen. Wir hatten das ja mal eine Weile genutzt, um den Leuten was zu bieten, die unbedingt was spenden möchten und damit wir ein paar Mysterys machen konnten. Hat sich gezeigt, dass die Resonanz riesig war und gar nicht abzuarbeiten ist. Und dann haben wir es langsam wieder einschlafen lassen. Und auch wenn das immer gern versucht wird, als Regelverstoß unterzuschieben, ist halt leider keiner. Es gibt keine Regel „du musst das Rätsel selber gelöst haben“. Und selbst wenn mir jemand die Daten gibt, habe ich die Koordinaten ja herausgefunden. Also ja, mag moralisch diskutabel sein, gegen eine Regel verstößt es nicht. Loggen von Dingen, die ich nicht gefunden habe oder an denen ich nicht teilgenommen habe schon.

Fazit

Nein, ich sehe da keine wirklich (großen) Widersprüche in unseren Aussagen, meist wird da eher versucht etwas zu kreieren, indem es aus dem Zusammenhang gerissen wird. Aber selbst das ist letztlich ok, wer einen Boulevard-Podcast macht, muss halt damit leben können.

Mir lag es nur am Herzen hier mal ein paar erläuternde Worte zu schreiben für „die schweigende Mehrheit“, der der Podcast scheinbar ganz gut gefällt, denn sonst würde sie ja nicht weiter zuhören, danke übrigens dafür.

Und die, die sich jetzt vermutlich sofort angegriffen fühlen, so ist es gar nicht zu verstehen. Denn die Erläuterungen sind eher als allgemeingültig anzusehen. Was ich letztlich von euch halte, ist für diesen Artikel belanglos.

100 Jahre Laser-Logo Shop

Ok, sind vielleicht auch erst 10 Jahre, aber wenn man Mario so anschaut… Ok, im Ernst, wir werden ja gemeinsam alt.

10 Jahre sind es also nun, dass der Mario sein Unwesen treibt. Und ich merke, ich werde tatsächlich alt, so kann ich mich noch gut an seine Anfangszeiten erinnern. Er fragte damals bei uns an, wie es mit Werbung schalten aussieht und hatte da ja gleich mal die Richtigen erwischt, bzw. schlafende Hunde geweckt.

So schauten wir mal, was er so anbietet und bestellten auch so einiges zum Test. Und ich muss sagen, ich stehe einfach nicht auf Plastik und noch viel weniger auf Plastik im Wald. D.h. er lieferte schon zu Beginn immer top Qualität, aber damals eben auch viel Token und die sind nun mal aus Plastik. Eine Weile haben wir damit auch mal „rumgemacht“, aber das war dann einfach nichts für uns und das verpodcasteten wir auch so.

Zwischendurch haben wir auch mal die Pins und Co ausprobiert, aber irgendwie machte das alles noch nicht so richtig glücklich.

Im Gegensatz zu manch anderem (aus Hannover oder so) ist er aber Profi und geht mit Kritik eher gelassen um und merkte schnell, dass auch negative Berichte letztlich dennoch Werbung sind. Wir sind mit dem Podcast so richtig zum Kunden geworden durch Woodcoins und so Kleinigkeiten wie die Bleistifte. Beides, im Gegensatz zu Coins, bezahlbar und dennoch nicht billig wirkend. Und wer es gar nicht mag, kann damit immerhin noch Feuer anmachen, also aus unserer Sicht 1000-mal besser als Plastik. Und die normalen Coins sind für mich seit Jahren nicht mehr ernst zu nehmen, da sie mit Cachen nur noch bedingt was zu tun haben, seitdem man sie, Diebstahl bedingt, eh nicht mehr auf Reisen schicken kann.

Und so sind wir nun schon seit einigen Jahren Kunde, mal mehr, mal weniger. Und immer noch recht begeistert, denn bei Mario ist alles schön unkompliziert. Ich schreibe ihm was die Idee ist und meist ist schon der erste, spätestens der zweite, Entwurf den er mir vorschlägt genau passend.

So werden wir wohl weiter 1-2 mal im Jahr eine Woodcoin bauen lassen und recht regelmäßig einen Satz Bleistifte bestellen. Und uns freuen, dass es einen so unkomplizierten Anbieter gibt, dem Kundendienst kein Fremdwort ist, sondern eher im Blut liegt. Also kann ich wohl sagen, der Laser-Logo-Shop gefällt mir und ich bleibe Kunde. Warum ich hier nichts gegen Kommerz habe? Weil die Balance passt, d.h. er versucht nicht, mit Gewalt irgendwem was aufzudrängen oder die Regeln des Hobbys zu umgehen oder zu verbiegen, ganz einfach.

Und ich darf das so sagen, dafür habe ich Mario oft genug getroffen und immer als freundlichen und humorvollen Menschen erlebt, der das Leben mit der richtigen Portion Gelassenheit sieht.

Kurz und gut mach weiter so Mario! Auf die nächsten 10 Jahre.

Opencaching – das tote Pferd

Mir kamen mal wieder ein paar Gedanken zu Opencaching.de und da bot es sich natürlich an mal wieder was dazu zu schreiben. Vorab, ganz wichtig, es geht nie gegen die Menschen dahinter oder dabei, sondern um das Projekt an sich! Und man bedenke, auch negative Werbung ist Werbung… Beim Beitragsbild habe ich mir mal rabenschwarzen Humor verkniffen und ein junges Pferd genommen.

Homepage

So gehe ich mal wieder auf Opencaching.de und siehe da, es begrüßt mich die Seite, die (gefühlt) seit dem Ersten Weltkrieg so aussieht. Und damit beginnt es dann auch schon. Ebenfalls gefühlt, spricht man seit unendlich vielen Jahren in den Opencaching-Talks über die Änderung der Optik, hat angeblich auch schon ganz doll viel geschafft, wenn ich draufschaue, ist davon nur nichts zu sehen. Irgendwas passt da nicht so recht zusammen. Wobei ich hier zugestehen muss, dass ich den Talk auch seit längerem nicht mehr höre.

Fortschritt

Schaue ich also mal in die Versionsgeschichte. Die ist seit 2005 / 2012 immer noch recht überschaubar. Und dass eine Versionsnummer hochgezählt wird, weil z.B. bei Version 10 auf Version 11 „Automatische Verkleinerung von Bildern, Links zu Logeinträgen“ bearbeitet wurden, zumindest arg optimistisch. Klar, weiter unten in den Details steht noch etwas mehr, aber dass das ein Versionssprung ist, würde ich dennoch nicht so sehen. Es gibt sicherlich 1000 Gründe, warum man nicht so schnell vorankommt, beginnt sicherlich mit fehlender Programmierpower, aber wenn man sich als Alternative zu geocaching.com sieht, nützt das nichts. Ein Blick in das Forum für Entwickler zeigt übrigens den letzten Eintrag von vor 5 Monaten…

Rein aus meiner subjektiven Sicht wird vor allem viel zu viel geredet, ohne dass das auch mal mit Ergebnissen untermauert wird. Aber das ist keine allgemeingültige Weisheit, sondern nur ein Eindruck.

Community

Die gibt es, vermutlich ein kleiner verschworener Haufen (das meine ich positiv besetzt), aber der ist eher sehr klein. Wahrscheinlich könnte man sie komplett in einem Gelenkbus unterbringen. So schaue ich mal ins Opencaching-Forum. Ja, das gibt es, aber auch hier ist wirklich nicht so arg viel Bewegung. Fast schon erschreckend, unter „Opencaching 3.0 – Idee und Gedanken“ ist der letzte Eintrag fast ein Jahr als und das sagt schon so einiges aus.

Zahlen

Da hätte ich gern geschaut, aber irgendwie bin ich nicht so recht fündig geworden. Ich meine dabei so etwas wie die Statistik die man über GC-Project für geocaching.com bekommen kann, also wie viele aktive Cacher, wie viele neue Caches usw. Hat mich tatsächlich überrascht hier nicht so richtig was zu finden bei einer Seite die sich so dem „Open“ verschrieben hat. Aber gut, laut Mic@ sind das ganz schön viele, nur hin in Hamburgs Süden scheinen wir ein extremes Loch zu haben. Hier kenne ich die üblichen 3 Finder meiner OC-Caches persönlich und mehr kommen dann auch über Jahre nicht. Aber vielleicht habe ich da auch nur etwas übersehen und man kann die Zahlen irgendwo nachschauen, gern ein Link in die Kommentare.

Apps und Software

Man kann die App von Groundspeak kritisieren oder auch nicht, aber sie haben zumindest eine. Opencaching kann das natürlich durch fehlende Man-Power nicht leisten, aber es gibt ja zumindest andere Apps, die mit Opencaching laufen. Da ist wohl C:Geo die Haupt-App, die von Opencaching ja auch meist empfohlen wird. Wobei ich da auch immer etwas schlucken muss. C:Geo greift die Daten bei Groundspeak per Screenscraper ab, was Groundspeak klar untersagt, wenn auch in dem Fall nicht verfolgt, um nicht zu viele Cacher zu verschrecken. Das wird dann immer gern als so eine Art „Robin Hood“ dargestellt. Ich finde das eher fragwürdig! Und ob das so gut zu einer „Open“ Plattform passt, kann man zumindest diskutieren. Mich stört es letztlich nicht, passt aber für mich halt nur so mittel gut zusammen.

Software gibt es auch, aber da schüttelt es mich zum Teil auch schon wieder. Wer mal dieses Tool zum Übertragen von Geocaching-Founds zu Opencaching installiert und startet hat immerhin schon mal eine Optik die zu Opencaching passt! Aber sie funktioniert immerhin. Früher habe es schon mal eine Version, die bei Fehlern dafür sorgte, dass einem plötzlich Caches gehören, die man nie gelegt hat. Die hängen heute noch an meinem Account, weil man es bei Opencaching nicht schafft diesen Fehler zu korrigieren.

International

Für mich mit das gruseligste Kapitel. Ich erinnere mich, dass man da auch mal was tun wollte. Also dafür sorgen, dass ich mir sozusagen eine PQ für den Urlaub ziehen kann ohne die .de-Seite zu verlassen. Aber dann waren sich wohl doch nicht alle so sonderlich grün, die Entwicklungsgrundlagen liefen auseinander usw. Wenn ich also Caches für den Urlaub ziehen wollte würde ich mir eine PQ von der .de-Seite holen müssen, da ja manche wohl auch dort Caches listen. Dann müsste ich auf die Anbieter-Seite für den Urlaub wechseln und auch dort noch mal eine PQ holen. Und wenn man wirklich alle haben wollte, müsste man das auf ALLEN Seiten machen. Denn auch dort wird ja der eine oder anderen seinen im Ausland gelegten Cache auf der eigenen Länder-Seite veröffentlicht haben. Das ist einfach nur völlig absurd. Gerade Cacher sind oft reisefreudig und so ist das keine wirkliche Lösung.

National

Ich habe OC jetzt lange nicht genutzt und mal geschaut. In 10 km Umkreis eine handvoll Caches. Oh, ein neuer Cache, mal schauen, OC17355. Gelegt am 28.05.2022, FTF am 31.05.2022 und das war es dann auch. Und das dürfte es auch für längere Zeit bleiben, der übliche Verlauf hier im Süden Hamburgs. Und das ist auch das Haupt-Problem, es gibt einfach kaum Caches, das ist wie geocaching.com von 2005. Die paar Caches, die es gibt, sind meist auch noch geocaching.com Caches, die einfach nur hier reinkopiert werden und mit großer Sicherheit wird das deaktivieren bei geocaching.com dann hier vergessen und man steht häufig vor „toten“ Cache-Locations.

Fazit

Ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie viel Arbeit da reinfließt. Ich kann auch nicht beurteilen, ob das alles gute Gründe sind und wie so das miteinander der „Macher“ ist, daher will ich das nicht herabwürdigen. Aber ich schließe mich da auch nicht der üblichen Lobhudelei an, da ich auch das nur könnte, wenn ich mehr Interna kennen würde und da habe ich durchaus nicht nur positive Stimmen von Insidern gehört. Kurz und gut, kann ich nicht abschließend beurteilen.

Aber den Eindruck auf mich kann ich beurteilen und ich hoffe, ich habe hier mal darlegen können, warum ich von der Plattform eigentlich nicht viel halte. Für mich ist das Ganze technisch und optisch veraltet, die Community ist viel zu klein um wirklich was daran zu ändern, es gibt viel zu wenig Caches und internationale Nutzung ist eigentlich nicht vernünftig möglich. Was also sollte einen ernsthaft dazu bringen, opencaching.de zu nutzen? Der „Open“-Gedanke? Das ist mir erheblich zu wenig. Und ernsthafte Fortschritte kann ich nicht erkennen.

Natürlich hat Opencaching.de seine Daseins-Berechtigung, ohne Wenn und Aber. Nur sich als Alternative zu geocaching.com darzustellen, ist mir etwas viel des Guten.

Und nochmal, mir geht es gewiss nicht darum, Opencaching niederzuschreiben oder ähnliches, ich wollte einfach mal umfangreich begründen, warum es bei uns im Podcast wenig vorkommt und warum ich es auch weiterhin für ein totes Pferd halte. Wer es nutzen mag, soll es gern tun, dazu wird mein Segen wohl kaum nötig sein.

Giga in Prag 2022

Hat sich die Reise denn nun gelohnt? Ein klares Jain.

Wir sind donnerstags nach Prag geflogen. Gebucht hatten wir einen Direktflug mit Ankunft am Vormittag. Eurowings machte dann nach kurzer Zeit aus diesem Direktflug einen Flug über Düsseldorf mit Ankunft 20.10 Uhr. Überspitzt gesagt, hat damit diese Schrott-Linie uns schon mal den ersten Tag geklaut. Es hat schon was von „mit Direktflug locken“ und dann anpassen. Da es keinen anderen Direktflug gab, konnten wir auch nicht „mal eben“ zu einer anderen Gesellschaft umbuchen. Nun gut, in den nächsten 6 Wochen gab es dann noch mal eben 5 Flugplanänderungen, so richtig genau war meist nicht mal zu erkennen, was sich eigentlich änderte. Irgendwann ignorierten wir das einfach und entschlossen uns einfach erst einen Tag vorher zu schauen. Check-in verlief ähnlich „rund“, im Web alles wählbar bis auf die „ich habe kein Covid-Bestätigung“. Nach einigem Probieren stellte sich heraus, dass man das nur per App machen kann. IT scheint nicht so die Stärke von Eurowings. Bewies dann auch der Flug selber. Schon vor dem Abheben mussten wir von extra bezahlten Plätzen mit mehr Beinfreiheit auf hintere, enge Plätze wechseln, von wegen der Trimmung. Das kann man natürlich nicht schon bei der Reservierung merken und die Software dort die Vergabe steuern lassen?! Immerhin kamen wir dann aber recht pünktlich an, das ist aber auch wirklich das einzig positive, was man über Eurowings sagen kann.

Am Flughafen hatten wir uns für ein „Taxi“ Angebot entschieden, bei dem man vorher weiß, was die Fahrt kostet und sie online zahlen kann. Sammeltaxi wollten wir irgendwie nicht, daher wählten wir einen Pkw. Und wow, ein recht edler Skoda Superp mit Platz satt und einem wirklich guten Fahrer der uns in rund 30 Minuten vom Flughafen zur Ferienwohnung brachte. Klappte das Einchecken? Wieder ein klares Jain.

So war sofort jemand vor Ort, der uns in die Wohnung brachte, uns die Schlüssel in die Hand drückte und wieder verschwand. Soweit völlig ok. Allerdings gab es nichts Schriftliches in der Wohnung, so mussten wir über Booking nach Wlan-Passwort fragen. Mit etwas überflüssigen Nicklichkeiten wie ein großes „I“ im Passwort, das natürlich wie ein kleines „l“ aussah, bekamen wir auch das zum Laufen. An sich auch gar kein Problem, ich frage mich immer nur, wie oft es da zu Nachfragen kommt?! Allerdings gab es tatsächlich komplett nichts Schriftliches, wie z.B. so eine übliche Begrüßungsmappe. So haben wir es in der gesamten Zeit nicht geschafft, die kombinierte Heizung/Klimaanlage in Gang zu bekommen, bis auf ein „Klack“ hat sie nie etwas gemacht. Aber durch das Beklettern eines Designküchenstuhles schafften wir es zumindest, die zweite Klimaanlage anzuschalten, wenn wir sie durch fehlende Fernbedienung auch nicht regeln konnten. Das läuft aber eher unter witzige Urlaubsanekdoten als unter Problem. Insgesamt für Prag eine wahre Luxus-Wohnung, vollgepfropft mit moderner Technik, selbst der Wasserkocher hatte ein Display. Einzig die Tatsache, dass sich alle gegenseitig in die Fenster schauen können, ist nicht so pralle. So hätte Heike vielleicht den Ausblick auf den nackten Mann gegenüber genießen können, der aus der Dusche kam, nur war er leider 30 Jahre zu alt und 40 Kilogramm zu schwer. Die scheinen die Wohnungen als Ferienwohnungen zu vermieten bis sie verkauft sind, so hatten wir noch einen Verkaufsprospekt in der Wohnung. Rund 350.000 Euro für eine 55 qm Wohnung ist aber auch sportlich.

Freitag morgen dann früh aus den Federn und eine lange, lange Runde durch Prag zu allen Sehenswürdigkeiten, die wir uns vorher herausgesucht hatten. Das hat sich wirklich gelohnt, so haben wir fast alles anschauen können, nur die Burg war etwas eingeschränkt, da scheint ein Staatsbesuch oder so stattgefunden zu haben. Die Tour kann man sich bei Komoot anschauen, war wirklich sehr umfassend.

Gegen 18.00 Uhr trafen wir dann beim Meet & Greet an der Giga-Location ein. Von der Ferienwohnung aus immer so ca. 2 km + 20 Minuten Straßenbahn, also völlig im Rahmen. Für die Straßenbahn gibt es günstige Fahrkarten und es ist ein recht angenehmes fahren, da man auch noch viel schauen kann. Am Freitag war auch die Menge an Cachern noch recht überschaubar. Das Maze öffnete aus unbekannten Gründen erst um 18.30 Uhr. Da ich keine 20 Minuten davor stehen wollte, gingen wir erstmal auf das eigentliche Event, das war ein Fehler. Um 18.30 Uhr hatte sich da nämlich eine gigantische Schlange gebildet, damit hakten wir das für Freitag erstmal ab. Wir wollten uns eh vorerst nur einen Eindruck verschafften und ein Paket abholen, das die Deichgräfin und ihr Harald vor 2 Jahren gekauft hatten und durch Corona nie abholen konnten. Was wiederum gar nicht so einfach war. So liefen zwar wirklich viele Menschen in Orga-Klamotten herum, aber niemand hatte Ahnung von irgendwas. Man konnte uns tatsächlich nicht mal sagen, wo ein Info-Stand o.ä. ist. Ich muss gestehen, das wirkte wirklich schwach, zumal das Gelände jetzt auch nicht so riesig ist. Irgendwann hatten wir aber auch den richtigen Stand gefunden und konnten die Sachen recht problemlos in Empfang nehmen, obwohl die Helfer auch hier etwas überfordert wirkten.

Am Samstag wollten wir eigentlich erst Nachmittags auf Event, aber da ein Hörer sich mit uns treffen wollte und etwas überraschend nur Vormittags da war, sind wir dann doch etwas zügiger aufgebrochen und haben uns vor Ort getroffen. Schon auf der Hinfahrt wurde klar, dass die Stadt doch etwas voller war als sonst, die Geocacher waren nicht zu übersehen. Kleine Grüppchen mit Rucksäcken, meist seltsamer Kleidung, immer ganz beschäftigt und mit zu viel Speck auf den Rippen fallen einfach auf. Und das ist gar nicht bös gemeint, aber der Speck-Anteil bei Geocachern ist einfach tatsächlich auffallend hoch. Ich frage mich immer wieder mal, warum das eigentlich so ist, klar ist es mir immer noch nicht. Was gefühlt noch mehr geworden ist, ist der Drang, mit der Kleidung irgendwie bekannt zu geben, was man macht oder wer man ist. TB-Nummer, Team-Namen und haste nicht gesehen. Ein paar wirklich nervige Kanadier hatten sogar ihren ganzen Europa-Flugplan auf dem T-Shirt. Ich hatte teils das Gefühl, wir wären die einzigen völlig ohne irgendwas auf oder an den Klamotten. Immerhin hielt sich Flecktarn in Grenzen, wobei selbst von der Fraktion noch einige vor Ort waren. Zu Zeiten des Ukraine-Krieges empfanden wir das als doppelt peinlich. Ansonsten ein Event, wie ein Event halt ist. Für ein Giga fast schon ein wenig zu simpel, da fehlte mir so etwas Pepp. So liefen Signal und Groundspeak-Chef Brian durch die Gegend (Signal ist dabei der, der den Penis auf dem Kopf trägt), immer gefolgt von so einer Art wabernden Schlange von Fans, das wirkte schon irgendwie lustig.

Aber das einzige, was das Giga von jedem anderen Event abhebt, war wirklich das Maze. Das hat einen eigenen Eingang auf dem Gelände und war Freitag schon heftig überlaufen, Samstag dann schon absurd überlaufen. Da haben sich wirklich bei sommerlichsten Temperaturen reichlich Cacher für weit mehr als 1 Stunde angestellt, um da hereinzukommen. Wir haben dann erneut drauf verzichtet, haben uns dort einige Stunden mit Hörern und alten Bekannten unterhalten, um dann nachmittags noch mal etwas in der Wohnung zu ruhen. Abends dann noch mal in die Tram und gegen 18.30 Uhr war die Wartezeit dann auch nur noch recht gering, so konnten wir endlich das Maze besuchen. Realistisch gesehen hätte man es auch ohne Besuch loggen können, wer hätte das schon gemerkt. Aber da greift die eigene Sicht, ich wollte drin gewesen sein. Und siehe da, hat sich gar nicht gelohnt. Wobei es jetzt auch nicht so schlecht ist, wie es manchmal geredet wird. Eigentlich sogar ganz nett gemacht. X Stunden anstehen sind aber nicht wirklich gerechtfertigt. Ach ja, etwas sehr schräg empfand ich schon den Drucker am Eingang, an dem man sich auf Knopfdruck die Lösung der 10 Lab-Stationen ausdrucken lassen kann.

So war es ein „Event-lastiger“ Samstag, der aber eigentlich auch ganz schön war. Warum man jetzt auf einem Event „Giga“ und „Community Celebration Event“ zugleich loggen kann blieb uns ebenfalls unklar, aber natürlich haben wir auch alles mitgenommen.

Blieb uns der Sonntag, den wir dann ohne Event verbrachten. Sehenswürdigkeiten hatten wir auch durch, also was tun?! Da gab es so eine komische Stelle auf der Karte wo es scheinbar nichts gab und das mitten in der Stadt. Also mal geschaut, sollte ein wirklich großes Naturschutzgebiet sein, also genau das richtige für uns. Also auf gehts. Und wow, das hat sich mal so richtig gelohnt. Kaum dort angekommen hatte man sofort das Gefühl, die Stadt verlassen zu haben, obwohl man noch mitten drin war. Man kann das eigentlich kaum beschreiben, man muss das wirklich gesehen haben. Prag ist eh schon erheblich hügeliger als wir es erwartet hatten, aber dort macht sich das doppelt gut. Traumhafte Ausblicke über die Stadt und dennoch nicht überlaufen durch die enorme Größe. Also wer nicht nur auf Sehenswürdigkeiten steht sollte hier unbedingt mal wandern gehen. Auch die Tour habe ich auf Komoot liegen und die war für mich das absolute Highlight. Und sie dauerte auch lange genug, um nun endgültig platt zu sein. Ok, zumindest fast. Heike fiel ein, dass es da auf der Karlsbrücke so tolle Ohrringe gab und sie sich solche Kleinigkeiten gern auf Ausflügen kauft, um beim Tragen immer schöne Erinnerungen zu haben. Also noch mal los und jetzt kann ich sicher vermelden, dass dann rund um die Karlsbrücke die Hölle los ist.

Also es war für uns insgesamt schon ein tolles Wochenende, auch wenn etwas anstrengend. Während ich das hier schreibe hatte ich gerade einen schönen Wadenkrampf, man gut, dass der Computer das Gefluche nicht aufzeichnet. Warum dann Jain für die Bewertung. Weil mich die Stadt lange nicht so überzeugt hat, wie offensichtlich viele andere. Zu viel sieht mir hier schon etwas abgewrackt aus und es fehlt mir etwas das Besondere. So ist Prag durchaus schön, aber eben auch nicht viel mehr. Ein großer Pluspunkt sicher das viele grün. Auch ist die Versorgung gut, man kann überall schnell was zu essen oder zu trinken bekommen und auch die Preise waren völlig ok, der Nahverkehr nahezu billig. Daher würde ich weder abraten noch zuraten, muss letztlich eh jeder für sich selber entscheiden. Wahrscheinlich sind wir einfach etwas versaut von Städten wie Lissabon (Licht und Meer), Istanbul (antik, lebensfroh, riesig) oder anderen, die einfach etwas mehr Flair haben. Und das Event? Ganz ehrlich, da kannste auch auf jedes beliebige Mega irgendwo hin fahren. Ohne das jetzt negativ zu meinen, es sticht halt nur nicht heraus, bis eben auf das Maze.

Ach ja, der Rückflug verlief erstaunlich gut, bis auf 15 Minuten Verspätung, die jetzt nicht so wirklich schlimm waren. Einzig kam erst eine Mail man möge sein Handgepäck auf aufgeben da der Flieger sehr voll ist. Als wir dem nachkommen wollten, durften wir es dann nicht aufgeben, weil ein Notebook drin war. Aber bei den Eurowings Mails erstaunte uns das dann auch schon nicht mehr.

Whatever, jetzt habe ich also auch endlich das Maze-Icon, ist doch auch was.