Besser Loggen mit Druckluft?!

Geocacher neigen ja gerne dazu für Alles und jeden Zweck spezielles Equipment zu besitzen. Wathose, Teleskopleiter, Umhängetasche mit zwanzig Fächern, Flutlichttaschenlampe,… einen Grund zur Erweiterung der CGA gibt es immer. Ob dies wirklich erforderlich ist und es zum Beispiel nicht der normale Rucksack anstatt der Spezialtasche auch tut?
Ich habe schon häufiger von diesen Druckluftschreibern, z.B. Tombow Air Press Pen, gelesen und mich gefragt ob es eines speziellen Schreibers bedarf. Ich habe immer einen 0815-Kugelschreiber dabei und seit gut einem Jahr ein paar Bleistifte vom Mario in der Tasche, die nach Möglichkeit auch im Cache verbleiben. Wir nutzen die Bleistifte auch für ein bisschen Werbung und ich habe bisher von keinem Owner gehört, der sich über einen Stift im Cache beschwert hat. Das Schöne an diesen Bleistiften ist die Größe, passen sie wunderbar in Petlinge.

Bisher konnte ich mit meinen Schreibutensilien fast alle Logs verfassen. Auch wenn es bei sehr feuchten Logbüchern manchmal nur zum Po gereicht hat, weil das Buch dann das zeitliche gesegnet hat und ich mit dem Stift durch das Papier gestochen habe und auf meiner Unterlage (oft mein Bein) geloggt habe

Anfang Dezember habe ich mich beim Julklapp vom GCHN registriert und in meinem Paket war, unter anderem, ein AirPress Pen von Tombow.
Mein erster Gedanke war „was soll ich denn damit? Stifte habe ich genügend.“

Ausgepackt und mal kurz ein paar Wörter auf ein Schmierblatt geschrieben, empfand ich das Schreiben mit dem Stift etwas ungewöhnlich. Er schreibt recht dünn, es fühlt sich fast ein wenig kratzig an. Außerdem ist er etwas kürzer als gängige Kulis. Der Erstkontakt sagte mir, dass wir wohl keine Freunde werden.

Trotzdem habe ich ihn mal in die Jacke gesteckt, das nächste gammelige Logbuch kommt bestimmt und eine Chance wollte ich ihm schon geben.

Und da kommen wir nun zum Grund dieses kleinen Artikels: Outdoor hat mich das Teil überzeugt.
Er schreibt wirklich gut auf jeglichen Logbüchern, egal ob klamm, feucht, trocken oder wasserfestes Papier. Außerdem bin ich bei Nanologbüchern immer von der Länge meines Nicknamens genervt, mit einem Standard-Kuli bekomme ich den Poilettentapier nur gequetscht untergebracht, gut lesbar ist da häufig anders. Dadurch, dass der AirPress eine etwas dünner Strichstärke hat, waren Nanologs für mich merklich besser zu signieren.
Was ich, neben dem guten Schreibverhalten auf feuchtem Papier, an dem Stift gut finde ist der Bügel, Kuli-Bügel halten bei mir oft nur kurze Zeit. Dieser lässt sich weit öffnen, dadurch geht das in die Tasche stecken wirklich gut, schnell und zuverlässig. Der Bügel hält, trotz des weiten Öffnungswinkels, wirklich gut.
Bei feuchtem Wetter trage ich zum Suchen häufig Handschuhe, reduziert Schneckenschleim an den Händen. Auch mit Handschuhen lässt sich der AirPress gut benutzen, der Schaft ist griffig und rutscht nicht aus der Hand.

Der Hersteller verspricht außerdem, dass durch die Druckluft-Technologie (die Tinte wird beim Aktivieren der Mine per Luftdruck komprimiert, sowie Richtung Schreibkugel gedrückt) auch jederzeit über Kopf geschrieben werden kann und immer Tinte zum Schreiben zur Verfügung steht.

Mich hat der Tombow AirPress Pen bisher überzeugt, ob er ein gutes Langzeitzeugnis bekommt wird sich zeigen.
Erhältlich ist er bei den diversen Fach- oder Onlinehändlern in verschiedenen Farben und kostet im Schnitt ca. 7,-€, Ersatzminenkosten ca. 0,80€/Stück.
Ich habe ihn in Schwarz erhalten, hätte ihn selbst aber in einer auffälligen Farbe, zum Beispiel in Gelb, gekauft. So ist er, sollte man ihn mal verlieren, vielleicht besser in der Natur aufzufinden.

Krabbeln und Angeln

Urlaub und kein Geocaching, das sollte mir nicht passieren. Da der Junior mitkommen wollte musste, suchte ich nach einer Runde, die man in einer guten Stunde abarbeiten kann. Also ab Richtung Munster, dann kam aber Frau Tapier auf dem Plan, ich könnte unseren Ausflug doch mit einem Besuch des Schlachters unseres Vertrauens verbinden. Nein, es ging dann nicht nach Mechtersen, sondern Richtung Tostedt.

So landete ich mehr oder weniger zufällig bei dieser neuen Runde, da sie von der Länge her in meiner Rasterfahndung hängen blieb.

Das grosse Gepäck

Also das Fahrzeug vor den Schienen geparkt und die Angel mitgenommen, bei einem Cache sollte man diese benötigen. Finde ich persönlich eigentlich eher uncool, schleppt man den Kram die ganze Zeit mit, nur für einen Cache. Meist auch noch weit entfernt vom PKW, aber das muss jeder Owner für sich selbst entscheiden. Hier kann man den Angelcache auslassen, den Bonus kann man auch ohne diesen finden. Von daher ist es aus dieser Sicht in Ordnung.


Am ersten Cache taten wir uns etwas schwer, aber auch der war relativ schnell entdeckt. Die nächsten Caches gingen fix von der Hand, jetzt wussten wir auch wonach wir suchen mussten.

Wir sind hier, dann doch recht zufällig, auf eine Cachereihe gestossen, die für Kinder optimal ist. Fast alle Caches sind für die Kinder sehr gut zu finden, sehr liebevoll gestaltet und die Abstände zwischen den einzelnen Tradis sind so gewählt, das kaum Zeit zum „wie lange noch“-Genöle bleibt.


Zwischendrin gab es für uns sehr viele Tiere zu sehen: Rehe, Hasen und einige Grossvögel rasteten hier. Die Wege waren gut zu gehen, nach Regenfällen wird es mit einem Kinderwagen oder Buggy eventuell schwierig. Vor allem der Weg zum Bonus ist dann eher nicht zu machen. Dieser gibt auch noch ein paar Zusatzmeter, da wäre dem Nachwuchs eine Platzierung auf dem direkten Weg zum Parkplatz natürlich lieber gewesen. Aber die vorhandenen kleinen Geschenke haben unseren Junior sehr erfreut und die paar Meter mehr vergessen lassen. Hoffentlich füllt der Owner hier zwischendurch mal wieder auf, die Kinder freuen sich bestimmt.


Krabbeltiere machen Kinder froh…

Nach knapp einer Stunde waren wir wieder am PKW, gute drei Kilometer auf der Uhr. Dem Junior gefiel die Runde, die keine echte Runde ist, wirklich gut, da man nie wirklich lange suchen musste. Kindgerechte Cacheabstände und gute Zuwegung machen diese Runde zu einer Empfehlung für die ganze Familie. Abzüge gibt es aus meiner Sicht nur für den nicht auf dem direkten Rückweg liegenden Tradi und die erforderliche ECGA, aber das ist auch eher Jammern auf hohem Niveau.

Kleiner Tipp: nicht direkt unter dem Baum parken, dadurch war der Ausflug dann doch ein bisschen beschissen….

Euch ein schönes Osterfest, bei dem ja traditionell das Suchen im Fokus steht. Vielleicht nicht nur nach Eiern….

DIE HARDau

Traditionen sind ja nicht jedermanns Sache, zu Weihnachten gehören sie aber irgendwie dazu wie das Logbuch zum Cache. Für viele ist Weihnachtszeit nicht komplett, wenn im TV nicht „Die Hard Stirb langsam“ läuft. Ansichtssache. Ich habe den arbeits- und kinderfreien Tag genutzt um in den Landkreis Uelzen zu fahren und rings um den Hardausee und im Hardautal zu Cachen. Das Suderburger Land hat, was Geocaching angeht, einen guten Ruf – das wollte ich dann mal überprüfen.

Die Hardausee-Runde

Mein Tagesziel war die Hardausee-Runde, da mir das von der Größe der Runde in Verbin-dung mit dem Beifang als machbar erschien, die Tage sind kurz vor Weihnachten recht kurz und vor dem Mittagsstunden konnte ich nicht dort sein. Direkt am See gibt es einen großen, gut ausgewiesenen, Wanderparkplatz.

Von dort ist man in zwei Minuten am See und auch am ersten Cache der Runde. Der hatte es für mich gleich in sich, habe ich mich mal richtig schön auf die Fresse gepackt. Trotz gutem Profil der Schuhe bin ich auf dem nassen Laub ausgerutscht. Glücklicherweise hatte ich meine Handschuhe schon an, so landete mein Hin-terteil auf meinen Händen. Ob ich die Hände zufällig oder aus Reflex unterm Hintern hatte kann ich nicht mal sagen.
Bevor es jetzt wieder mit dem Gezeter losgeht: bei den derzeitigen Verhältnissen mit ordent-lich nassem Laub und halb zersetzten Pilzen trage ich beim Suchen nach Petlingen in natür-lichen Erdfällen gerne Handschuhe.
Die ersten Caches waren recht gut zu finden, war ich im Bereich des Sees aber recht allein. Im Sommer wird das hier bestimmt eine andere Nummer sein. Der, laut Wikipedia kleinste Stausee Deutschlands, hat auf der Staumauer, wenn man das so nennen mag, einen Cache, den ich als Beifang mitnahm.


Die Runde ging ab der Staumauer in nordöstlicher Richtung durch das Hardautal, an einigen Feldern vorbei hauptsächlich durch den Wald.

Immer das Gleiche

Auf der Seerunde tauchte dann ein Multi der zweiten Reihe auf, die ich mit auf dem Plan hatte. Die IDG-Caches vom selben Owner. Diese Runde verlief genau in die andere Richtung, sodass ich mit dem ersten Multi gleich ein kurzes Stück zurückgehen musste. Die-ser Cache machte aber soviel Spaß, dass ich nun die Uferseite der Hardau wechselte und mich erstmal den Caches der #IDG#-Serie widmete. Die Tradis waren alle abwechslungs-reich, handwerklich gut ausgearbeitet und kreativ. Es blieb leider bei dem einen Multi, für den Zweiten auf der Strecke benötigt man eine Kamera mit gutem Zoom oder besser ein Fernglas. Letzteres hatte ich leider nicht. Und meine Kamera im Smartphone reichte nicht aus.

So führten mich die Caches der Reihe durch den Wald und über einen kurzen Bohlenweg im moorigen Gebiet in Richtung Suderburg. Anschließend beschäftigte ich mich, auf dem Rück-weg zum Parkplatz, wieder mit dem verbleibenden Teil der Seerunde. Diese führten auf der anderen Uferseite am See zurück zum Parkplatz, den ich nach einem etwas über 8km lan-gen Zickzackkurs wieder erreichte.

Führerscheinprüfung und andere Beschäftigungen

Den Aussichtsturm wollte ich mir auch noch ansehen. Kurz vor Eintritt der Dämmerung bin ich die 180 Stufen hinauf, das diesige Wetter ließ leider keine Weitsicht, wie ich diese vom Wilseder Berg gewohnt bin, zu, aber die 15km entfernte Zuckerfabrik könnte ich noch erken-nen.

Als ich das Logbuch den feuchten Klumpen des Mysterie-Caches signiert hatte, stieg ich wieder hinab und wurde schon erwartet. Der Turm wird nämlich bei beginnender Dämmerung geschlossen, der Schließer war aber geduldig. Vermutlich wartet der hier im Laufe des Jahres einige Stunden seiner Lebenszeit auf Besucher des Turms.

Auf dem Rückweg machte ich noch einen Zwischenstopp an einem interessant klingendem Tradi, bei dem mir ein historischer Ort gezeigt wurde. Wenn man so bedenkt, wie gut die alten Bauherren gearbeitet haben und solche Bauwerke in tadellosem Zustand die Zeit überstehen, da kann sich mancher Handwerker ein paar Scheibchen von abschneiden.
Auf der Anfahrt am Mittag habe ich noch meine Prüfung zum Geomaschinenführerschein gemacht und im vierten Durchgang bestanden. Ein Cache, der seine hohe Favoritenpunkt-quote zurecht erhalten hat. Sollte man unbedingt mal besuchen. Die Infozelle habe ich mir dann für die Rückfahrt aufgespart, ein ebenfalls lohnenswerter Cache, auch wenn ich aus dem Versteck mehr heraus geholt hätte. Aber vielleicht wird der ja irgendwann mal gepimpt.
Das Suderburger Land ist nicht nur zum Cachen einen Besuch wert, auch landschaftlich eine sehr reizvolle Gegend.

Habt ein schönes Weihnachtsfest und genießt es dieses Jahr. So wenig bucklige Verwandtschaft werdet ihr vermutlich nie wieder an den Feiertagen sehen!

HINTerher ist man immer schlauer

Der Hint, Freud und Leid. Obwohl er ja Freude, nämlich den bisher nicht erfolgten Fund bringen soll, bringt er nicht selten Leid. Viele Owner möchten hier ihre sadomasochistische Ader ausleben, einfach witzig sein oder zeigen, dass sie irgendetwas nicht verstanden haben.

Beispiele gefällig?

Was bringt es mir, wenn ich mitten im Wald stehe und der Hinweis „Baumstamm“, „unten am Baum“ oder „Baumwurzel“ ist. Warum nicht präzise angeben, die Baumart nennen oder sein Aussehen beschreiben. Zur Not dem Listing einfach ein Spoiler Foto anhängen.

Der Hinweis auf „Moos“ ist häufig auch ein Spaßgarant, kommt Moos ja eher selten als einzelnes Pflänzchen vor.

Mein persönlicher Liebling ist immer „Stein“

Und im Hint den Hinweis geben, dass man einen spezielles Tool benötigt (Angel/Folien Stift nicht vergessen, Schraubenzieher mitbringen) bringt mich vor Ort nur dahingehend weiter, dass ich dann endgültig weiß: hier kann ich aufhören zu suchen.

Der Hinweis „Stift mitbringen“ soll mir bitte was sagen? Der Cache ist so klein, da passt kein Stift hinein? Oder der Owner hat keinen Stift gehabt, den er dem Cache spendieren kann? Welcher Cacher hat denn keinen Stift dabei!?

Hinweise mit sadomasochistische Bezügen zur Befriedigung des Owners, die quasi inhaltslos sind: „Das Suchen gehört dazu“, ja… Aber erst recht das Finden!

„Nicht erforderlich“ ist so ein Hint, der sich selbst auflösen möchte. Wie die Katze, die sich in den Schwanz beißen will. Dann lass das blöde Feld leer!

Das sind sie also, diese Hinweise, die eine nicht vor sondern eher zurück bringen. Ein schweres Versteck kann auch als Suchender durchaus Spaß. Für eine gewisse Zeit. Und, zumindest geht mir das häufig so, brauche ich den Hint doch bei Caches mit einer kleinen D-Wertung. Beiße ich mir oft die Zähne an einem 1,5er aus.

Halbherzige Hints

Dann gibt es ja auch noch diese Owner, die einen Hinweis angeben, der aber nur in die Kategorie ‚gut gemeint‘ fällt. „sooM retnU, muaB ma skniL“….Junge, ich möchte einen Hint lesen und kein Scrabble spielen. Dank diverser Owner, die noch das große Latinum gelernt haben, kann ich heimische Bäume und Pflanzen nach ihren wissenschaftlichen Namen benennen. Ist halt nur blöd, wenn man dann nach 12km Multi am Hintern der Heide steht, kein Internet oder das Lateinlexikon zu Hause gelassen hat und „Betula“, „Quercus“ sowie „Populus tremula“ nicht übersetzen kann. Da nützt mir dann, im Falle des fehlenden Empfangs auf meinem Mobiltelefon der Hint mit der Nummer des Owners auch wenig. Davon mal abgesehen wollte ich den Cache finden und keinen Gesprächspartner.

Wenn ich den Hint nutzen möchte, dann mache ich das sehr bewusst. Ich muss den Hinweis ja auch manuell entschlüsseln, also möchte ich diesen lesen. Ich komme nicht aus Versehen auf den Hint. Also ist ein Hint im Listing auch nicht gleichzusetzen mit dem Gefühl, dass ein kniffliger Cache dadurch verraten oder ‚entmachtet‘ wird. Ich kann mich viel mehr daran erfreuen, einen gut getarnten Cache zu finden, als mit einem DNF nach Hause zu gehen, weil es mal wieder keinen Hinweis gab.

Es müsste verpflichtend sein

Nicht selten sieht man die Natur unter Caches leiden, die keinen Hint haben. Suchspuren schon nach wenigen Logs wenn das Versteck sehr gut in die Natur integriert wird. Schlimm wird es natürlich bei Trails, bei denen dann Filmdosen, Petlinge oder sonstige Mikros im Wald ohne Hinweis versteckt werden. An umgestürzten Bäumen wird gesucht wie das Wildschwein im Gemüsegarten: Rinde wird abgerissen, Baumpilze ebenfalls, das Erdreich wird umgegraben, Holz wird zerschreddert.

Wenn ich so etwas sehe wünsche ich mir eine Änderung der Guidelines. Geocaches mit den Größen Micro, Small oder Other werden nur dann vom Reviewer freigeschaltet, wenn das Feld beim Hint ausgefüllt ist. Oder aber ein Spoilerfoto hochgeladen ist.

Stark frequentierte Dosen führen häufig zu den bekannten Geocacheautobahnen, bei etwas schwereren Verstecken, oder zu kleinen Dosen, leidet schnell die Natur unter der Suche. Das war schon vor zehn Jahren so und ist heute nicht anders. Das Abgreifen des Statistikpunkts ist oftmals wichtiger als ein wenig mehr Rücksicht auf die Natur zu nehmen.

Freunde, macht eindeutige Hinweise und alle profitieren davon:

Der Suchende findet, der Owner muss seltener schauen ob der Cache wirklich noch da ist und die Natur zeigt weniger Abnutzung! Und langfristig zu einem problemloseren Hobby…

Weltreise „Reisebeschränkungs-Edition“

Reisen, in Pandemiezeiten ein schwieriges Thema. Entweder weil man nicht will oder nicht kann. Oder nicht darf. Da bieten sich Weltreisen an, für die man das Land nicht verlassen muss. Entweder verreist man virtuell bei Google Street View, Youtube, etc. oder man lässt sich auf eine Weltreise ein, bei der man die von Ratz und Ruebe bereisten Ziele besucht. Die Beiden haben 35 Caches plus einen Bonus gelegt. Jeder Cache thematisiert eins der von ihnen besuchten, über den Erdball verteilten, Reisezielen:

Mit Ratz und Ruebe um die Welt

Im Vorfeld muss dazu einiges gepuzzelt und gerätselt werden, aber ich würde das hier nicht empfehlen, wenn das alles nicht machbar wäre. Ich bin kein Rätselspezialist, ganz im Gegenteil. Da hier aber größtenteils Puzzle verarbeitet wurden ist das absolut machbar – halt mit viel Fleiß. Und die Caches ohne Puzzleaufgabe sind keine gut lösbare Rätsel.

Wenn man den Indoorpart also erledigt hat geht es an den Outdoorteil. Die Caches liegen in der Nähe von Rethem (Aller), das liegt grob zwischen Walsrode (kennen ja alle fast alle: Die Stadt mit dem Welt-Vögel-Treff) und Nienburg (Weser). Als Vorbereitung für die Reihe kann man noch eine Handvoll ?-Caches lösen, die sich in diese Runde integrieren lassen, da man direkt oder fast an den Caches vorbei kommt. Da wir ein serviceorientierter Podcast sind, gibt es natürlich eine Liste mit den zusätzlich zu lösenden Caches:

Über den Dächern der Samtgemeinde Rethem/Aller, Wasser-Marsch, Ein Puzzle kommt selten allein und S04 / Erste Halbzeit -> Rätselcache 2/7

Der restliche Beifang an Tradis, Multis und Earthcaches ergibt sich automatisch während der Routenplanung beim Blick auf die Karte.

Raus: Cachen!

Ich habe diese Caches nicht an einem Stück gemacht, sondern über 18 Monate verteilt immer mal wieder, da sie mehr oder minder an meinem Arbeitsweg liegen. Einen kleinen Powertrail mit Caches alle 162m ist das hier nicht. Die gesamte Strecke ist über 20km lang, also eher ein Tagesprogramm. Die Caches sind sehr abwechslungsreich und handwerklich erstklassig ausgearbeitet. Es gibt knackige und originelle Verstecke aber auch sehr klassische. Mit „Mal eben heben“ ist es hier unter Umständen nicht getan.

Die Wege sind fast durchgängig befestigt und oftmals für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen gesperrt. So kann man wirklich in Ruhe wandern oder Radfahren. Die Strecke verläuft größtenteils durch die Marschlandschaft der Aller, den Fluß bekommt man immer mal wieder zu Gesicht.

Marschland ist ja eher eine triste „Wiesenlandschaft“, nur ein kleines Teilstück der Cacherunde liegt im Wald, deshalb sollte gerade im Sommer an Sonnenschutz gedacht werden. Aber die wirklich gut gepflegten und platzierten Caches sorgen hier für die richtige Abwechslung von der durchaus monotonen Landschaft.

Wer es also etwas ruhiger mag und gerne mal eine etwas längere Strecke zurücklegen möchte, der sollte sich in den nun kommenden Wintermonaten mit diesen Rätseln auseinandersetzen. Die Caches sind es wert – auch mal eine etwas längere Anreise auf sich zu nehmen.

Die Wittorfer Osterrunde

Das Meteorologenvolk versprach sonniges und beständiges Herbstwetter, die zweijährige Yetussi wollte „ziern gehn!“ Also sollte es zumindest eine Kinder-Buggy taugliche Strecke werden. Kurz die Karte gecheckt und eine Runde in meiner alten Wahlheimat ins Auge gefasst. Da ich mal für ein paar Jahre in Wittorf bei Visselhövede gewohnt habe war mir die Beschaffenheit der Wege bekannt. Zumindest im Zustand vor 15 Jahren. Ich ging einfach mal davon aus, dass es sich nicht komplett verändert hat.

Also den Kinderbuggy ins Auto geworfen und ab Richtung Visselhövede. Einen Cache habe ich unterwegs noch mitgenommen – eine kleine „Kletter da mal ein bisschen in der Böschung rum und streck Dich“-Einlage an einem kleinen Flüsschen.
Danach aber auf direktem Weg nach Visselhövede, das Ziel, die „Wittorfer Osterrunde“, liegt im Ortsteil Wittorf. Geparkt werden kann am Sportplatz, dort gibt es mehr als ausreichend Parkplätze. Es sei denn es findet irgendwann mal wieder ein Fußballspiel statt, dann kann man aber auch ungestört am Straßenrand parken oder man parkt in der Nähe vom Cache „Am Bahndamm: Siedlung aus Vorgeschichtlicher Zeit“ , den man sowieso mit einem minimalen Umweg mitnehmen kann.

Das eigentliche Tagesziel

Der erste Cache der Osterrunde liegt direkt am Sportlerheim, an den im Listing angegeben Parkkoordinaten. Nach den einigen Metern auf geteertem Untergrund verläuft der erste Teil der Runde über gut befestigte Feldwege.

Ein längeres Teilstück des Weges wandert man parallel zum Lauf des „Visselbaches“, dem Namensgeber der Stadt. Bei mir wirkt das Plätschern des Wassers immer sehr entschleunigend, führt aber beim Nachwuchs dazu extremes Interesse zu schüren. Ich wäre deshalb beinahe am nächsten Cache vorbeigelaufen.

Nach einem sehr kurzen Stück auf einer Straße, die aber kaum befahren ist, geht es am Waldrand entlang. Dies war der kurze Teil des Runde, der mit dem Buggy etwas holperig war. Das lag am größtenteils noch vorhandenen Kopfsteinpflaster, was aber den positiven Nebeneffekt haben dürfte, dass der Weg auch nach Regenfällen nicht zu matschig ist.

Am Ende des Waldrandweges trifft man auf den Bahndamm der ehemaligen Eisenbahnstrecke Rotenburg – Visselhövede.

Die alte Trasse ist durchgängig geteert und dank der Bäume beidseitig des Weges auch im Sommer angenehm schattig. Dem gradlinigen Bahndamm folgend geht es dann zurück zum Start der Runde. Auf diesem Teil des Weges gibt es eine gepflegte Schutzhütte zum Rasten.

17 Caches mit kleinen Abstechern

Entlang der Strecke tauchen einige Caches als Beifang auf, die nicht direkt etwas mit selbiger zu tun haben, dafür sind einige Caches der Osterrunde mittlerweile archiviert. Man kommt in Summe auf 17 Caches auf der fast 6 km langen Runde. Die Caches stechen nicht unbedingt durch ihre Kreativität hervor, sind es doch fast nur Petlinge. Auch das Osterthema ist nur noch bei vier Caches irgendwie erkennbar. Hier ist ganz klar der Weg das Ziel. Und ein bisschen Lost Place Feeling gibt es zwischendurch auch.

Wir waren nach gut 75 Minuten wieder am Start, haben aber drei Caches ausgelassen. Ganz alleine waren wir hier nicht, aber die meisten Begegnungen waren mit Radfahrern, die sind ja gerne plötzlich da, aber auch genauso schnell wieder weg. Wer also etwas Bewegung während der tristen Wintermonate möchte und auf mittlerer Streckenlänge eine gute Ausbeute auf dem Punktekonto sucht, der kann diese Runde mal auf die To-Do-Liste nehmen.

Warum ist hier nix zum Tauschen?!

Ich gehe unter der Woche vor, während (in der Mittagspause) oder nach der Arbeit Cachen. Ein oder zwei Caches am Tag, damit die Pendelei nicht allzu trist ist. Am Wochenende möchte der Junior natürlich mitkommen und so versuche ich immer kinderfreundliche Caches herauszufiltern und hier dann möglichst in der Größenordnung möglichst Regular oder größer. Da wird es dann schon ziemlich leer auf der Karte. Denn wenn der Junior mitkommt, dann möchte der möglichst auch Tauschgegenstände finden und hier etwas tauschen. Ein weiteres Problem scheint die Einordnung der Behältergröße zu sein. Viele Behälter werden als Regular gelistet, dabei ist der eigentliche Cache nur eine Filmdose, ein Petling oder wenn es einigermaßen gut läuft ein Small. Die Größe des Wirtes, zum Beispiel ein Vogelhaus oder ein Insektenhotel, ist vielleicht ein Regular, aber der eigentliche Cachebehälter gibt die Größe an. Und so läuft man den einen oder anderen Cache an und stellt vor Ort fest, dass die Größe nicht stimmt.

Früher war alles besser?

Früher war bei großen Behältern fast immer etwas zum Tauschen drin, über die Wertigkeit oder die „Qualität“ der Tauschgegenstände lässt sich natürlich streiten. Heute ist fast immer nichts in den Behältern. So ist bei uns dann häufig schon nach dem zweiten oder dritten Cache nicht das große Tauschen eingetreten, sondern die große Enttäuschung. Es ist nicht leicht den Nachwuchs dann noch richtig zu motivieren die vierte oder fünfte Dose noch finden zu wollen.


Es macht dem Junior zwar auch Spaß liebevoll und kindlich gestaltete Caches zu finden, aber er möchte halt Tauschen. Ich selbst habe mal ein TB-Hotel betrieben, das groß genug war für viele Tauschgegenstände, die beim Publish auch reichlich vertreten waren. Nach gut zwei der drei Wochen habe ich vor Ort vorbeigesehen und konnte den Inhalt schon nachbestücken. Es wurde unfair getauscht oder einfach entnommen ohne etwas zu hinterlassen. Ich hatte extra im Listing darauf hingewiesen „fair“ zu tauschen:

In unserem großzügigen Souvenirshop sollte für jeden etwas dabei sein, ob Groß oder Klein. Der Souvenirshop wird anfangs gut ausgestattet, bitte tauscht fair und nehmt nur Souvenirs mit, wenn ihr auch gleichwertige oder hochwertigere Tauschgegenstände hinterlasst. Die Anfangsausstattung beinhaltet Spiele, CDs, Kuscheltiere, Bücher, und vieles mehr. Solltet ihr Kuscheltiere zum Tauschen mitbringen, packt diese bitte in einem Zip-Beutel oder zugeklebten Gefrierbeutel ein.

Einen ähnlichen Hinweis hierzu gab es auch vor Ort. Und trotzdem waren immer wieder die wertvolleren Gegenstände weg, hier waren es CDs, DVDs, Bücher, Spiele oder Kuscheltiere.

Was nach mir geschieht ist egal

Nach mir die Sintflut, ein Motto von vielen Cachern seinerzeit und heute. Ich habe zu meiner Anfangszeit beim Geocaching schon so gehalten, wie es vom Grundsatz gedacht war: Tausche gleich- und höherwertig oder gar nicht. Warum räumt man die Caches leer? Es ist ja egal, ich war ja schon da und ob ich den Cache leer geräumt habe kann man ja nicht nachvollziehen. Wenn ihr mit Kindern unterwegs seid, dann nehmt doch etwas zum Tauschen mit, wir haben immer 2-3 Gegenstände dabei, die die Kids entbehren können, sonst wird halt nichts entnommen.


Liebe Leute, nehmt ein bisschen mehr Rücksicht auf das, was nach euch kommt. Das gilt für den Cache und seine Tarnung an sich, für Tauschgegenstände oder für unsere Umwelt. Und vielleicht fühlt sich der eine oder andere Leser dieser Zeilen ermutigt mal wieder einen Cache zu legen der auch Tauschgegenstände aufnehmen kann, viele Kinder würde das erfreuen! Und den Yeti auch!