In 15 Jahren habe ich wirklich schon einiges erlebt und für mich feststellen können dass das Hobby im steten Wandel ist. Erstaunlich stabil der immer wiederkehrende Versuch Geocaching zu einem Wettbewerb zu machen, sowohl durch Cacher als auch durch Groundspeak. Manche Menschen können scheinbar wirklich nicht ohne Wettkampf.
GPS im Handy war wohl der deutlichste Wandel denn er führte zu einem enormen Anstieg an Geocachern. Plötzlich war die finanzielle Hürde weg, kein extra GPS für viel Geld mehr nötig. Dazu fiel auch die technische Hürde weg, kein Einarbeiten in die Nutzung von GPS mehr nötig. Und damit kam eine wahre Flut von Neu-Cachern. Und ohne es zu verallgemeinern, die Prozentzahl der „Flachpfeifen“ wurde höher und selbst wenn sie gleich geblieben wäre wären es zahlenmäßig dennoch erheblich mehr geworden. Das lag nicht an dem Handy an sich sondern an der nicht mehr nötigen Einarbeitung. Anders formuliert, vorher war die Schwelle ein GPS-Gerät bedienen zu können so eine Art Idiotentest der jetzt nicht mehr nötig war.
Für meinen Geschmack wurden merkwürdige Auswüchse nicht prozentual, aber zahlenmäßig eben schon, mehr. Schwanzvergleiche jedweder Art nahmen extrem zu. Der Größte, die Meisten, der Besonderste und haste nicht gesehen, auffallen um jeden Preis. Plötzlich gab es ganze Kletter-Trails, Tauchen, Schloß knacken und was weiß ich nicht noch. Letztlich der Versuch auch das letzte vergessene Hobby ins Geocaching zu integrieren.
Irgendwann legte sich das Ganze etwas und es zog wieder etwas Ruhe ein. Jeder Schwanzvergleich hat halt irgendwann ein natürliches Ende und so langsam gab es kaum noch etwas zu toppen. Das schien Groundspeak dann aber nicht so gut zu passen, also versuchte man mit den Challanges einen neuen Anreiz zu schaffen bei dem der Versuch deutlich wurde Wettbewerb zu fördern. Das funktionierte so mittel gut da einfach schnell klar wurde das auch hier wieder ein Extrem nach dem anderen gepublisht wurde.
Nun könnte man denken Groundspeak hätte vielleicht daraus gelernt, aber mit dem Lernen hat man es dort nun wirklich nicht so. Also kamen die Souvenirs, letztlich eigentlich nichts anderes als der erneute Versuch Wettbewerb in das Hobby zu bringen. Nur das nun Groundspeak das steuert und nicht mehr die Cacher über die Challanges.
Hier geht es nun also nicht mehr um Punkte sondern um Souvenir-Bildchen für die man eben durch irgendeinen Reifen springen soll. Und weil es offensichtlich recht gut funktionierte kam es langsam aber sicher zu einer Flut dieser Bildchen. Und man lese und staune, es funktioniert scheinbar immer noch recht perfekt. So jaulen bei der aktuellen Souvenir-Aktion schon um 10.00 Uhr die ersten „Cacher“ dass sie geloggt hätten und noch keine Punkte dafür erschienen seien. Und auch löschen und neu loggen hätte nichts gebracht. Wenn man da mit liest fragt man sich schon mal ob die noch alles Tassen im Schrank haben wenn sie diese Bildchen derart wichtig nehmen?! Tut mit leid, freundlicher kann ich so einen Schwachsinn wirklich nicht kommentieren.
Bleibt die Frage ob Geocaching denn nun ein Wettbewerb sein soll oder nicht?! Natürlich muss Groundspeak den Nutzern etwas bieten denn sie wollen ja auch Geld verdienen was ich durchaus legitim finde. Nur welche Nutzer wollen sie?
Ich finde den Versuch neue Nutzer über hippere Angebote zu bekommen nicht ganz ungefährlich denn damit bekommt man u.U. Nutzer die Hobby-Hoppe sind. D.h. jedes neue Hobby wird intensiv durchlebt, nach kürzester Zeit langweilt man sich und es geht zum nächsten Hobby. Es gibt genug Plattformen die das durchlebt haben, kennt jemand noch Munzee 😉
Meine, nicht gerade uneigennützige Hoffnung ist dass sie die Nutzer halten wollen die wie schon seit vielen Jahren einfach Spaß an der Bewegung haben und denen Geocaching einfach ein zusätzliches Ziel gibt. Die es im Urlaub nutzen um versteckte Locations zu finden und / oder einfach Spaß haben Dinge zu suchen. Denn das ist doch eigentlich der Kern des Spiels und nicht der dümmliche Vergleich von erhaltenen Punkten oder Souvenirs?!
Fazit, hört doch endlich auf einen Wettbewerb aus einem Spiel machen zu wollen dass sich dafür gar nicht so richtig eignet!