Eine Lanze für Groundspeak

Mancher wird sich die Augen wischen, aber heute möchte ich mal eine Lanze für Groundspeak brechen! Ich bin jetzt seit 2004 Cacher auf der Plattform und eigentlich im Großen und Ganzen zufrieden. Natürlich gibt es immer was zu kritisieren, keine Frage und da bin ich auch gerne ganz vorne mit dabei. Die momentane Hexenjagd empfinde ich aber derart merkwürdig dass ich auch mal was Positives schreiben möchte. Bei der Hexenjagd meine ich das Geschreibe um die Tatsache das jr849 Locked member wurde, darüber berichtet ja nicht nur jr849 selber sondern auch andere Blogs.

Um die locked member Geschichte mal gleich abzufrühstücken hier mal die Kurzform. Über einen Powertrail gibt es verschiedene Ansichten, Groundspeak prüft vor sich hin und wieder mal fühlen sich die üblichen Verdächtigen dazu berufen aus einem Cache-Log-Bereich ein Forum zu machen. D.h. sie müllen die Logs mit irgendwelchen Write Notes voll um zu zeigen wie schrecklich empört, oder eben auch nicht, sie sind. Groundspeak löscht den Quark weil sie seit Anbeginn immer klar formuliert haben dass Cache-Logs kein Forum sind und daher dort Diskussionen fehl am Platz sind. Dies formulieren sie auch hier mal wieder klar und deutlich. Direkt danach die nächste Write Note durch jr849. Und auch wenn es eine Anregung gewesen ist, klarer kann man ein locked Member überhaupt nicht mehr provozieren!

Das hat nichts mit Meinung verbieten, Kritik nicht haben wollen oder sonstigem Firlefanz zu tun, Groundspeak will einfach keine Diskussionen in den Logs und gut ist. Wenn man das nicht verstehen WILL, tja, Pech gehabt. Groundspeak das jetzt ankreiden zu wollen ist entweder peinlich oder Clickbaiting oder eine momentane Verblendung, anders kann ich mir das nicht mehr erklären. Man merkt dass auch schon daran dass erstaunlich viele Kommentare fast schon pro Groundspeak sind. Ansonsten bin ich ja auch eher jr-Fan, aber hier schüttel ich wirklich mit dem Kopf.

Ich bin jetzt seit 2004 dabei und habe mich auch immer wieder mal über Groundspeak geärgert, keine Frage. Aber insgesamt betreiben die eine insgesamt gut funktionierende Plattform und das über eine mittlerweile erstaunlich lange Zeit in der viele andere Geo-Spiele-Plattformen gekommen und gegangen sind. Natürlich gab es auch mal Zeiten mit Server-Problemen und Ausfällen die aber eigentlich immer recht kurz waren. Aber ich fand es immer eine leichte Entwicklung zum Positiven, d.h. sie haben die Technik immer weiter verbessert, die Regeln immer weiter angepasst und verfeinert und durchaus das eine oder andere auch erweitert. Stichworte wären da eine wirklich tolle API und Dinge wie Souvenirs und Challanges. Ok, ich halte nix von Souvenirs und Challanges aber sie entwickeln natürlich im Schwerpunkt für den heimischen Markt und das ist nun mal Amerika.

Und wer Amerikaner kennt und mal länger mit ihnen zu tun hat dem wird auch die überdreht fröhliche und schön färbende Art von Groundspeak nicht so sehr verwundern, so sind die Amis halt zu einem nicht kleinen Teil. Und diese Art trifft und auf die deutsche Sauertöpferei und da können Reibereien kaum ausbleiben. Natürlich wirkt es seltsam wenn erst eine Plattform für Verbesserungsvorschläge aufgemacht und dann wieder geschlossen wird. Aber ist das wirklich nur die Schuld von Groundspeak? Die wurden überflutet mit Vorschlägen und ich bin mir nicht sicher ob die Umsetzung dieser ganzen Vorschläge das Hobby wirklich voran gebracht hätte oder ob es nicht eher ein Todesurteil gewesen wäre.

Aus meiner Sicht lebt das Hobby von seiner Einfachheit und dem möglichst kleinen aber klaren Regelwerk. Beides bedient Groundspeak in meinen Augen und mich beschleicht immer das Gefühl nur die deutschen Cacher setzen sich in einen dunklen Keller um irgendwelche Wege zu finden diese Regeln zu umgehen und das dann auch noch mit saudummen Begründungen rechtfertigen zu wollen. Und ich finde selbst damit geht Groundspeak gut um, sie schauen sich gemeldete Fälle an und treffen dann eine Entscheidung. Manchmal gefällt die Entscheidung einem halt und manchmal nicht. Warum nur ist der Cacher nicht auch mal in der Lage eine Entscheidung einfach hin zu nehmen?

Natürlich ist es etwas unglücklich dass es halt keine wirklich Ausweichmöglichkeiten gibt. In der Beziehung hat Groundspeak schon was von Facebook. Und hört mir mit Opencaching auf, die waren für mich immer ein wirklich schöner Versuch der nie funktioniert hat, zumindest nicht für mich.

Ich finde das Groundspeak es eigentlich sehr gut macht! Sicher bin ich nicht immer ihrer Meinung aber das ist doch normal. Insgesamt empfinde ich es schon so dass sie ihre Plattform einer eher langsamen aber stetigen Evolution unterzogen haben und dass das gut funktioniert hat. Letztlich ist es ein Unternehmen in privater Hand und damit haben sie halt die Entscheidungshoheit und mit der gehen sie meiner Meinung nach gar nicht schlecht um. Meine Hoffnung ist dass es die Plattform noch lange in dieser Form gibt und sich gar nicht so viel tun sollte, ich mag das Hobby wie es ist. Und die Neuerungen wie Challanges und Lab-Caches sind nun auch nichts was scheinbar alle vom Hocker gerissen hat, aber eben denen Möglichkeiten gegeben hat denen der Kern des Hobbies nicht mehr gereicht hat.

Und da ich das Hobby eben gerade so mag wie es ist kann ich von hier aus nur ein „Weiter so Groundspeak“ vermelden.

4 Gedanken zu „Eine Lanze für Groundspeak

  1. Pingback: noch ein Jahresrückblick – …noch ein Geoblog

  2. Du weißt aber schon, dass ich mit der Note nicht den Powertrail, sondern die Vorgehensweise, mit disziplinarischen Maßnahmen zu drohen anstatt wie üblich die Listings bis zur Klärung zu sperren, kritisiert habe. Man kann mir jetzt natürlich Verblendung oder Clickbaiting vorwerfen, bei letzterem musste ich echt schmunzeln, aber ich halte nichts vom Löschen von Kommentaren*, solange sie nicht beleidigend o.ä. sind und von disziplinarischen Maßnahmen gegen den „Pöbel“ erst recht nichts – bei stänkernden Sockenpuppen darf G$ gerne hart durchgreifen, das wäre mir dann egal. Die Diskussion im Listing kann man in einem der beiden von mir verlinkten Artikeln nachlesen (siehe unten). So ausufernd war das nicht und ohne jetzt jedes Detail zu kennen, auch nicht löschenswert. Warum nicht die Diskussion stehen lassen, dann kann sich jeder seine eigene Meinung bilden, sofern man überhaupt die Meinung von anderen lesen möchte und einen die Diskussion um naturverträgliches Geocaching überhaupt interessiert… bei letzterem bin ich mir fast sicher, dass es nur einen ganz kleinen Teil der Cacher interessiert und diese Menge nicht wirklich wächst. Wenn die Plattform keine Diskussion möchte, gäbe es noch die Möglichkeit bei Diskussionsbedarf automatisch aufs Forum zu verlinken (siehe Vorschlag bei einem Kommentar bei meinem Artikel), vielleicht gibt es das ja irgendwann einmal. Aber vielleicht ist das wirklich nur ein typisch deutsches Problem und lohnt sich nicht für diesen kleinen Teil der Cacher umzusetzen… wie so vieles, das sich die Community wünscht und gewünscht hat. Es gab übrigens zwei Feedback-Versuche von Groundspeak, beide hat man aufgegeben… aber das nur am Rande. 😉

    Mein Account ist gesperrt, mich juckt das herzlich wenig. Ich kann trotzdem noch cachen und ob ich jetzt 5000 Punkte habe oder 10, ist mir dabei wirklich egal. Andere werden das nicht so sehen und halten jetzt lieber die Füße still… und ich weiß nicht ob ich an dieser Stelle Groundspeak gratulieren möchte. Ich würde mir mehr wünschen als das uns das HQ droht, aber wir sind mit Groundspeak nicht bei wünsch dir was, sondern bei so isses… und was bleibt uns, als das so hinzunehmen und das Beste draus zu machen. :-/

    Unabhängig davon freue ich mich wieder von dir zu lesen, immer wieder erfrischend. :-))
    Welcome back =-)

    * Und solange die Sockenpuppen nur mich und niemanden sonst beleidigen, dürfen sie das auch bei mir im Blog ohne Zensur.

    • Es geht mir gar nicht um den Inhalt der Notes sondern um die Tatsache das Groundspeak eigentlich seit ihrem Start immer die klare Linie „keine Diskussion in Logs“ hatte. Und die Vorgabe ist fix, darum für mich auch völlig ok zumal es genug andere Kanäle gibt. Natürlich denke ich bei dir nicht an Clickbaiting, das bezieht sich eher auf die Blogs die sich jetzt anhängen, so wie ich 😉

      Einen Verweis auf Foren sehe ich tatsächlich als unnötig an, wer wirklich darüber diskutieren will findet das/die Foren. Mir persönlich ist das Löschen der Notes sogar grundsätzlich eher recht, ich habe nämlich auch keine Lust in Logs über für mich belanglose Logs scrollen zu müssen wenn ich mal nach einem Hinweis suche. Und für mich ist dieses „halten die Logs sauber“ halt typisch amerikanisch, die mögen halt positiven Überschwang 😎

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